Was ist Familie?

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In der Zechensiedlung Beifang am Rande des Ruhrgebiets lebt in den Nachkriegsjahren der Hilfsarbeiter und zwölffache Vater Winfried Zimmermann. Sein Enkel Frank beschäftigt Jahre später die Frage nach seiner Herkunft, seiner Familie und den Umständen, die den späteren Lebensweg eines Menschen prägen. Zentral sind dabei Erzählungen von Gewalt, Armut und Ausweglosigkeit, die die Generationen vor ihm prägten. Auf den Spuren seiner Verwandtschaft sucht Frank zugleich eine Antwort auf sein eigenes Leben. In klarer, schnörkelloser Sprache erzählt Martin Simons unaufgeregt von den verschiedenen Lebensentwürfen der Protagonisten, die oft schon in der Kindheit vorgezeichnet sind. Diese teilweise verworrenen und undurchdringlichen Lebensstile sind in ihrer Eigentümlichkeit fast schon normal. Was es bedeutet, Vater zu sein, Verantwortung zu übernehmen und der Umgang mit jener Verpflichtung sind zentrale Themen in diesem Roman, der ebenso viele Fragen stellt, wie er Antworten zu geben versucht. "Letztlich machen die Umstände die Tat - und von denen würde ich, sosehr ich mich auch bemühte, nie mehr als eine schwache Ahnung haben." (S. 117)