Schattenschicksal

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
dreaming Avatar

Von

In mehreren, mal länger, mal kürzer ausfallenden Kurzgeschichten, erzählt der Autor von dem Leben einiger normaler Leute und ihren Problemen, insbesondere im Bereich der Liebe. Dabei wird auf die Liebe kein so großer Fokus gelegt, wie ich es im Klappentext oder Cover erwarten würde. Sie hat eine vielschichtige Rolle. Zwar wird sie als Lebensweg spinnendes Instrument eingesetzt und in vielen der Geschichten durch Erinnerungen quer durch den Lauf der Zeit gesprungen, doch wer Romantik sucht ist hier fehl am Platz. Sicherlich würde ich den Charakteren nicht absprechen, dass die Liebe hier in der ein oder anderen Form sicherlich eine große Rolle spielt, sich vielleicht sogar alles um sie dreht, doch das Bild, das man allgemein von Liebe fühlt, wird dabei oft nicht bedient. Vielmehr werden wir mit ihren Schattenseiten konfrontiert. Mit festgefahrenen Lebensverhältnissen. Mit Unverständnis. Mit Verfall. Und mit Opfer. Ich hätte etwas leichteren Lesestoff erwartet, insbesondere zur Stimmung. Doch für meinen Geschmack fehlt den Seiten an jeglicher Fröhlichkeit und große dunkle Schwingen der Melancholie ziehen sich von Seite zu Seite, von Geschichte zu Geschichte, stimmen mich eher traurig und frustriert. Auch die Leute, deren Geschichte häufig sehr eng, fast im Alltagsmonolog, sprechen mich nicht wirklich an. Sie lösen in mir Abneigung und Frust aus, erscheinen mir in so einigen Charaktereigenschaften unsympathisch. Es ist wohl ein eher Alltagsphilosophisches Werk, das in die gedankliche Tiefe und Hinterfragung von Werten gehen mag.