Derbes Indien

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herrygrill Avatar

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Der Debütroman "Bekenntnisse eines Betrügers" von Rahul Raina beginnt vielversprechend. Der Autor erzählt in der Ich-Form über "sein" Indien, weit entfernt von Tourismus und Bollywood-Klischees. Die Sprache ist dabei sehr derb und berichtet von Schmutz und Elend, von Korruption und dem allgegenwärtigen Kastenwesen.

Auch die Schilderung seiner Arbeit als "Bildungsberater" ist noch interessant. Sein Job ist es für Indiens reichste Teenager diverse Prüfungen abzulegen. Das ändert sich als er von Rudi, dem dummen, faulen Sohn wohlhabender Eltern zu erzählen beginnt. Dieser wird zum besten Studenten und damit plötzlich zum berühmtesten Inder. Fortan bewegen sie sich in der Welt der Schönen und Reichen. Es stellt sich die Frage, wann der Betrug an der indischen Nation auffliegt. Der Autor packt in das Buch viel Kritik an sozialer Ungerechtigkeit, religiösem Fanatismus und hinduistischer Politik in Indien.