Eine äußerst skurrile Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gisel Avatar

Von

Der junge Inder Ramesh arbeitet als „Bildungsberater“ - nun ja, eigentlich legt er für betuchte Teenager die Prüfungen ab, damit diese sie auch wirklich bestehen. Ramesh hat sich seine Bildung hart erkämpft, er kommt selbst aus einfachsten Verhältnissen. Für einen seiner Prüflinge legt er die Prüfungen so gekonnt ab, dass dieser, der 18jährige Rudi, zum berühmtesten Mann Indiens wird. Nun winkt Rudi die Moderation einer Fernsehsendung, tatkräftig unterstützt von Ramesh. Doch dann werden die beiden entführt…

Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht, das liegt vermutlich daran, dass ich mich mit der Lektüre in das Leben in der indischen Gesellschaft hineindenken musste. Doch sobald mir dies gelungen war, konnte ich gut eintauchen in diese bizarre Geschichte eines Betrügers, dessen Lebensgeschichte sich so ganz anders aufbaut als je gedacht. Dabei spiegelt die Geschichte das Leben in Indien, von Korruption geprägt und von eher vorgegebenen Lebenswegen. Um es auf den Punkt zu bringen: Eigentlich werden in Indien die Reichen immer reicher, die Armen bleiben kontinuierlich arm. Doch genau dieses Muster hat Ramesh unterbrochen, bis sein Lebenstraum jäh unterbrochen wird. Hier ändert sich dann auch der Tonfall des Buches, es wird zu einer Gangsterkomödie, die mit vielen slapstickartigen Situationen aufwartet. Wenn am Anfang der Geschichte die Gesellschaftskritik überwiegt, so sind es in der zweiten Hälfte des Buches die skurrilen Begebenheiten, die Rameshs Beruf so mit sich ziehen können.

Das Buch unterhält sehr gut, während es gleichzeitig der indischen Gesellschaft einen Spiegel vorhält. Mir hat die Geschichte, nach leichten Anlaufschwierigkeiten, gut gefallenn, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.