Schauplatz Indien

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ger6892daerger Avatar

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Der Roman fällt mir zuerst durch sein Äußeres auf: Er hat das Format eines Taschenbuches, aber einen festen Einband. Das Cover ist ganz in gelb gehalten, der Löwenkopf oben links deutet auf Indien hin.
Der Verfasser ist tatsächlich Inder, der hier sein Erstlingswerk vorstellt.
Als kleine Hilfe für den europäischen Leser befindet sich am Schluss des Romans ein kleines Glossar mit vielen indischen Ausdrücken, die hier erklärt werden.
Der Ich der Geschichte ist Ramesh Kumar,der sich selbst Bildungsberater nennt. Seine Arbeit besteht darin, für reiche, aber unbegabte und faule indische Kinder Prüfungen unter ihrem Namen zu bestehen, damit sie eine Unikarriere einschlagen können. Das klappt zuerst bei Rudi, der danach Fernsehstar der größten Gameshow Indiens wird. Damit hat Ramesh offensichtlich den Aufstieg geschafft. Er stammt aus einer armen Familie und hatte eine schwere Kindheit. Die Mutter starb bei seiner Geburt, der Vater misshandelt ihn andauernd. Als Jugendlicher bekommt er eine Chance durch die Nonne Claire, die ihn mitnimmt in ihre Klosterschule. Dann stirbt Claire an Krebs und Ramesh steigt auf als Rudis Manager. Er rettet die Show öfters vor Rudis peinlichen Ausrutschern und Drogenabstürzen.
Dann lernt er Priya kennen, für die er bald Gefühle entwickelt.
Wird diese Beziehung von Dauer sein und wie kann sich Ramesh als Betrüger halten?
Der Roman zeichnet kein sehr positives Bild von der indischen Gesellschaft, wo überall Bestechungen an der Tagesordnung sind. Trotzdem will er nicht anklagen, sondern unterhält den Leser in einer witzigen, skurilen Art. Ramesh ist sofort sympathisch, man leidet mit ihm mit und gönnt ihm den Erfolg, der wohl leider nicht von großer Dauer sein kann.
Ich habe die Lektüre genossen und musste immer wieder schmunzeln über die Titelgestalt und seine Erfolge, wie er die Leute mit ihren eigenen Waffen schlägt. Ein Büchlein, das es wert ist,gelesen zu werden!