Geschichten aus dem Hollow Land

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joberlin Avatar

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Leider - es muss klar gesagt werden: Dieses Buch gefällt mir nicht. Natürlich ist es gut geschrieben, das ist bei einer Autorin wie Jane Gardam wohl selbstverständlich, aber ach - wo sind die berührenden, die komischen, die zur Selbstreflektion anregenden Entwicklungen der Trilogie um "Old Filth", wo sind die guten Stories aus "Privilege Hill" - wo ist die geliebte grande dame der englischen Literatur nur hier noch zu finden?

Die nur sehr lose zusammenhängenden Erzählungen um Hollow Land, einem Landstrich zwischen Lake District und den Yorkshire Dales, kommen reichlich verstaubt daher und muten wie Serienunterhaltungslektüre aus einem Urlaubermagazin an. Und auch die sonst doch sehr guten Übersetzungen der Isabel Bogdan können hier nicht durchweg überzeugen, insbesondere die Übertragung des Dialekts der Dorfbewohner konnte nicht zufriedenstellend der Hochsprache der städtischen Urlauber gegenübergestellt werden.

Jane Gardam hat mit diesem Buch 1981 den bekannten Whitbread Award ( heute Costa Book Award) gewonnen, allerdings in der Rubrik "Kinderbuch", das erklärt manches. Dass der deutsche Hanser Verlag dies nicht kennzeichnet, ist ein Versäumnis - ich bleibe zukünftig jedenfalls beim englischen Original.