Wurzeln geschlagen

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onepoundofbacon Avatar

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Genau wie in ihrem Buch "weit weg von Verona", hat Jane Gardam es in "Bell und Harry" geschafft eine Zeit im Leben einzufangen, die schwer zu fassen ist: wenn man alt genug ist, wichtige Zusammenhänge zu verstehen und Impulse zu geben, aber eben doch noch ein Kind ist und in Schwierigkeiten gerät, die nur das Alter entschuldigen lassen.

Vor allem aber ist das Buch neben einer Geschichte über das Erwachsenwerden, eine Geschichte über eine Freundschaft fürs Leben und das Finden einer Heimat (oder eines Ortes an dem man sich heimisch fühlt). Die Landschaften die beschrieben werden sind im ersten Moment zwar alles andere als ideal: es gibt Berge und Felder aber auch triste, schlammige Moore und doch ist das der Ort an dem Bell geboren ist und bleiben will, und der Ort in dem Harry Wurzeln schlägt und sich zu Hause fühlt.

Gegliedert ist das alles in neun Kapitel auf 188 Seiten. Besonders glücklich hat mich die Covergestaltung gemacht, denn auch wie "weit weg von Verona" wurde hier ein Bild, das scheinbar in Gouache oder Acryl gemalt wurde, gewählt, sodass die Werke der Autorin gut zusammenpassen, auch wenn sie in sich selbst geschlossen sind.