Anspruchsvolle italienische Familiensaga

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Erzählt wird das Schicksal der Familien Leone und Masca, die beide in einfachen Verhältnissen in einer Kleinstadt im Piemont leben. 1946 kehrt Giulia Masca aus New York in ihre Heimatstadt zurück, aus der sie als junge Frau nach einem Verrat ihres Verlobten und ihrer Freundin Anita geflohen war. Rückblickend wird ihre Geschichte in den USA und die der anderen Familienmitglieder in Italien erzählt, die auch in den Zeiten von Krieg und Faschismus fest miteinander verbunden sind.
Raffaella Romagnolo gelingt es mit ihrem wundervollen Schreibstil die Figuren und ihre Geschichte sehr lebendig werden zu lassen. Der Leser leidet mit Giulia und Anita, durchlebt mit ihnen die Liebe und den Hass, den Krieg und den Tod. Ganz unterschiedlich gestalten sich ihre Lebenswege, doch ihre Vergangenheit lässt Giulia nie ganz los und so möchte sie ihre alte Rechnung mit Anita noch begleichen.
Es ist kein leichter italienischer Familienroman sondern ein Buch, dass durch seinen Stil dem Leser Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt, ihn aber mit einer großartigen Geschichte belohnt.
Schwierig sind manchmal die abrupten Wechsel der Zeit und der Perspektive, hier hätte ich mir etwas mehr Gliederung, zum Beispiel durch mehr Kapitel gewünscht. Hilfreich auf jeden Fall die den drei Buchteilen vorangestellten Stammbäume der beiden Familien.
Ein tolles Buch, das durch seinen anspruchsvollen Schreibstil überzeugt und dem Leser ein Stück Geschichte Italiens am Beispiel von zwei Familien nahe bringt.