Berührende Familiengeschichte

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frauke bertram Avatar

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In dem Buch Bella Ciao wird die Geschichte zweier Frauen beschrieben, die gemeinsam in Borgo di Dentro aufwachsen. Während Giulia unter ärmsten Bedingungen groß wird, ihr Vater ein Säufer, der früh verstirbt und ihre Mutter, die als Spinnerin ihren Lebensunterhalt verdient, um sich und Giulia durchzubringen, wächst Anita in einer Großfamilie auf, die als Halbpächter das Land eines Marchese, also eines Grafen, bewirtschaften. Das Leben in Anitas Familie ist geprägt von harte Arbeit, aber auch familiärem Zusammenhalt. Giulia genießt die Besuche bei ihrer Freundin Anita, denn hier spürt sie die Wärme und Anerkennung, die ihr ihre alleinstehende Mutter nicht entgegen bringt. Während sich im Roman die beiden Freundinnen aufgrund einer gemeinsamen Liebe von einander entfernen, Giulia verlässt Italien und baut sich ein neues Leben in Amerika auf und kommt kurz vor ihrem Tod noch einmal nach Italien zurück, um hier auf ihre alte Freundin zu treffen, ist die familiäre Geschichte von Anita und Giulia eng verflochten mit den historischen Ereignisse Italiens.
Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn es aufgrund der dichten schreibweise etwas Konzentration erforderte, dem Inhalt zu folgen. Die politischen Ereignisse wurden für mich an vielen Stellen zu ausführlich beschrieben, die familiären Verbindungen und Entwicklungen dagegen haben mich zum Weiterlesen angehalten.
Ich würde das Buch Lesebegeisterten und Geschichtsinteressierten durchaus weiterempfehlen.