Bewegte Geschichte

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Piemont, eine Stadt in Italien. Giulia Masca, die vor 50 Jahren von ihrer besten Freundin und Vertrauten hintergangen wurde , kommt zurück in ihre Heimatstadt um ihrer Verbitterung gerecht zu werden und Rache zu üben.
Vorangestellt sind die Stammbäume der Familien. Und das ist auch notwendig: Man braucht einige Zeit und Anstrengung um den Duchblick bei den unterschiedlichen Zeitebenen, Schauplätzen, Personen u.s.w.nicht zu verlieren. Die Figuren wirken etwas unnahbar.
Dennoch finde ich die Geschichte lesenswert und sprachlich hervorragend. Zudem erfährt der Leser einiges an italienischer Zeitgeschichte, die aber manches Mal ein wenig zu sehr ausschweifte.
Die Annäherung zwischen Giulia und Anita empfand ich als ein Highlight. Beeindruckend und berührend.
Mein Fazit: Ich bin mir mit der Bewertung unschlüssig. Einerseits hatte ich einen spannenden "Schmöker" erwartet, der mich sofort in den Bann zieht. Andererseits ist dieser Roman eine echte Entdeckung mit besonderem Anspruch. Da hat Diogenes sehr oft einen tollen "Riecher".
Obwohl das Buch etwas anstrengend ist, kann man es empfehlen. Man muss sich aber darauf einlassen.