Eindrücklich

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rabentochter Avatar

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Ein gebrochenes Herz. Eine Reise nach Italien. Ein neues Glück – und doch bleibt der Wunsch nach Vergeltung. Giulia Masca kehrt zurück in den Ort ihrer Kindheit und Jugend und will Anita wiedertreffen, ihre Freundin aus Jugendzeiten. Anita, die Giulia mit deren Verlobten hinterging. Wie werden sie sich gegenübertreten?
Der Leser reist mit Giulia zurück nach Italien, in den Ort Borgo die Dentra wo jeder Platz, jedes Haus Erinnerungen in Giulia wachrufen – gute wie schlechte. Diese Erinnerungen gehen sanft in Rückblenden über, sodass man sich unversehens in einem Zeitabschnitt gut ein halbes Jahrhundert zuvor wiederfindet. Stück für Stück setzen sich Bilder der Gegenwart und der Vergangenheit zusammen und ergeben ein Ganzes.
Die Figuren, ihre Charaktere und ihre Motive werden eingehend beleuchtet, was einen atmosphärisch sehr dichten Roman entstehen lässt. Man wird förmlich in die jeweiligen Leben hineingezogen, kann den Gestand in der Baumwollspinnerei riechen, die Geräusche des hektischen New York hören... Dadurch ergeben sich aber auch teilweise gewisse Längen in der Erzählung, die sich aber überwinden lassen.
Romagnolo schafft ein aufregendes Protrait einer Zeit der Umbrücke und zeigt Figuren mit Mut, großen Gefühlen und harten Schicksalen, die vom Leben gezeichnet sind und doch letztendlich nur ihr kleines persönliches Glück suchen.
Fazit: Eine spannende Charakterstudie, wunderbar in Szene gesetzt, wenn man über die erzählerischen Längen hinwegkommt.