"SUPPE SUEZ"

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Das Buchcover ist sehr schlicht, aber trotzdem modern , und könnte schon die Protagonistin Giulia Masca darstellen, die als gemachte Frau in das Städtchen ihrer Kindheit zurückkommt um sich mit ihrer alten Freundin Anita zu treffen. An ihre Freundin hat sie jedoch keine guten Erinnerungen, hat sich doch diese an ihren Verlobten Pietro Ferro, Arbeiter in der Baumwollfabrik Raggio herangemacht und ihn letztendlich auch erobert. Wird sie Anita überhaupt nach so vielen Jahren noch treffen und ihr verzeihen können, oder überwiegen hier die Rachegedanken. Diese Frage wird allerdings erst ganz zum Schluss beantwortet und man erfährt inzwischen in Rückblenden alles über die Familien Leone, Masca und Parodi. Die zarte Liebesbeziehung von Giulia zu Pietro wird sehr einfühlsam beschrieben sowie ihre Kindheit , die alles andere als rosig war, ihr Essen bestand überwiegend aus der Suppe Suez, die aus Zwiebeln, einer Rübe und einer Handvoll Kohlblätter bestand. Suez deshalb, da am 17.November 1869 im Beisein der Kaiserin Eugènie der Suezkanal feierlich eingeweiht wurde. Anita und Pietro bekommen den Sohn Nico, Pietro bekommt bald darauf seinen Einberufungsbefehl und bringt es bis zum Feldwebel. Es entsteht ein reger Briefwechsel von der Front zu Anita, die auf ihn schon sehnsüchtig wartet. Der Schreibstil ist ausgezeichnet, diesen Roman muss man auf alle Fälle zweimal lesen, um alle Personen und Charaktere richtig verstehen zu können, so als Zwischendurchlektüre versteht man die ganzen Zusammenhänge sicher nicht .