Über Rachegelüste und verletzte Gefühle

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mauela Avatar

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Jeder hat sie schon erlebt, die große Enttäuschung. Manch einer wurde dabei tief verletzt und es ist oft schwer die Enttäuschung zu verarbeiten. Manch einer malt sich, um die Wunden in der Seele zu heilen, genüsslich eine gemeine Rache aus. Doch was passiert, wenn man tatsächlich die Chance hat sich für die empfangene Schmach zu rächen?

Der Roman Bella Ciao von Raffaella Romagnola erzählt die Geschichte von Giulia, die ihren Verlobten an ihre beste Freundin Anita verlor. Voller Schmerz und verletzter Gefühle, ergreift Guilia die Flucht und läßt ihre alte Heimat hinter sich. Heute, fünfzig Jahre nach den Vorfällen kehrt sie als erfolgreiche Frau in die Stadt ihrer Kindheit zurück um sich endlich für ihre Schmach zu rächen. Doch ob Rache wirklich der richtige Weg ist?

Der Diogenes Verlag hat wieder ein glückliches Händchen bei der Wahl der Autorin bewiesen, auch wenn es sich bei dem Roman sicherlich nicht um allzu leichte Kost handelt, die man einfach so nebenher lesen kann. Zeitsprünge innerhalb der Kapitel von den Jahren vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges bis in das Nachkriegsjahr 1945 erfordern vom Leser Konzentration und an manchen Stellen auch ein wenig Durchhaltevermögen. Erleichtert wird die Orientierung dabei durch die eingedruckten Stammbäume und eine Auflistung der Handelnden Personen.

Trotzdem für diesen ungemein interessanten und gut geschriebenen Lesegenuss eine Leseempfehlung für alle Freunde guter Romane, die vor ein wenig literarischer Herausforderung nicht zurück schrecken.