Aufstieg der Kosmetik

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borabora Avatar

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Inhalt:
Berlin, 1906. Clara ist in ihrer Ehe mit dem Arzt Gerhard Gropius mehr als unglücklich. Er demütigt sie und macht sie nieder, wie er nur kann. Jahrelang hat Clara Ihren Eltern und ihren beiden Kindern zuliebe durchgehalten, bis sie letztendlich keinen Ausweg mehr sieht und ein Verhältnis vortäuscht, sodass Gerhard sich von ihr scheiden lässt. Ohne Geld, ohne Erbe und vor Allem ohne Kinder muss Clara neu anfangen. Als geschiedene Frau ist sie ein Skandal und zieht an den Bodensee zu einer Freundin. In der kleinen Stadt Meerburg baut sie sich ein neues Leben auf, zunächst als Apothekerassistentin, später als erfolgreiche Geschäftsfrau für Cremes und Schönheitsbehandlungen. Neue Freundschaften, eine erfolgreiche Karriere und sogar eine neue Liebe können sie jedoch nicht über den Verlust ihrer beiden kinder hinwegtrösten, für die sie immer wieder kämpft.

Meine Meinung:
Die Autorin hat einen sehr klaren und angenehmen Schreibstil. Sie vermittelt viele Details, man kann die Düfte der Cremes förmlich riechen, verliert sich dennoch nicht in allzu große Ausschweifungen, sodass der Fluss der Geschichte jederzeit erhalten bleibt. Clara ist eine sympatische Protagonistin mit einem starken Charakter, die sich, wie üblich in historischen Romanen, über gängige Konventionen hinwegsetzt und ihren eigenen Weg geht. Die Geschichte ist spannend, wobei sie in der Mitte etwas langatmig wird. Es geht für Clara ständig bergauf, ein Geschäft nach dem anderen macht sie auf, das ist zwar erfreulich, nimmt aber ein wenig Spannung weg.
Das Thema der Geschichte,nämlich das Entstehen der ersten pflegenden Cremes und Kosmetikprodukten und das Erwachen des Bewusstseins der Frauen "wir nehmen uns Zeit für uns" ist für mich ganz neu (habe noch kein Buch zu dem Thema gelesen) und erfrischend. Außerdem sicherlich für jede Frau interessant.
Einziger Wermutstropfen war für mich, dass die Story doch recht vorhersehbar ist. Das muss an sich nicht Schlechtes sein, ich persönlich hätte mir allerdings noch eine oder zwei unerwartete Wendungen in der Mitte der Geschichte gewünscht. Am Anfang und am Ende passiert recht viel, in der Mitte vermisse ich wie schon erwähnt ein wenig Spannung. Bella Clara ist an sich ein sehr solider Frauenroman, ideal für alle Frauen, die sich für Kosmetik oder historischen Romanen interessieren.