Bella Carla

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Bella Clara von Petra Durst-Benning
Großer Frauenroman, der von den Lebensgeschichten Helena Rubinsteins und Elizabeth Ardens inspiriert wurde
1906: Clara Gropius kann die Herrschsucht ihres Mannes nicht mehr ertragen und lässt sich scheiden. Sie verliert alles, vor allem das Sorgerecht für ihre Kinder. Mittellos versucht sie, an ihre Ausbildung in der Apotheke ihrer Eltern anzuknüpfen. Doch als geschiedene Frau ist sie ein Skandal. Niemand will sie einstellen, sie wird wie eine Ausgestoßene behandelt. Nur ihre Freundinnen Josephine und Isabelle stehen ihr bei. Und tapfer hält Clara an ihren Träumen fest, sie zieht an den Bodensee und baut sich dort ein neues Leben auf. Mit einer selbstgemachten Creme beginnt es, ihre Schönheitsrezepte finden großen Anklang, schließlich revolutioniert Claras Naturkosmetik die Gewohnheiten ihrer Kundinnen. Aber zu keinem Zeitpunkt trösten Erfolg, Ruhm und die Aufmerksamkeit der Männer sie über den großen Verlust in ihrem Leben hinweg: Clara sehnt sich nach ihren Kindern.

Meine Meinung:

„Bella Clara“ ist sehr ergreifend, denn Clara`s Schicksal geht einem sehr nah, da sie immer wieder
Schicksalsschläge hinnehmen muss. Doch Clara scheint eine Steh-auf-Frau zu sein denn sie gibt nicht auf. Ihre Freundinnen z.B. die Champagner-Königin Isabelle stehen ihr moralisch bei.

Es ist aber auch Clara`s Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft und Ideenreichtum zu verdanken, der ihr immer wieder aus der Patsche hilft.
Der Schreibstil ist flüssig und man ist sofort mitten drin im Ehescheidungsverfahren1901, bei dem der schuldigen Ehebrecherin ihr Erbe, die Apotheke und ihr Elternhaus und ihre Kinder aberkannt werden.

Völlig mittellos aber frei von dem brutalen Ehemann und Frauenarzt Dr Gropius fängt sie ein neues Leben an.
Dies harte Schicksal einer Frau um 1900 war kein Einzelfall.
Doch „Bella Clara“ ist eigentlich eine Hommage an die ersten Schönheitsvermarkterinnen.

Ob Clara ihre Kinder je wiedersehen wird muss jeder selbst lesen.