Clara und ihr schwerer Weg

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karina keks Avatar

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Bella Clara ist das dritte und letzte Buch der Jahrhundertwindtrilogie von Petra Durst-Benning. Jeder Band kann auch gut einzeln gelesen werden, ohne die Geschichten der anderen zu kennen. In allen Teilen geht es jeweils um eine von drei Freundinnen um das Jahr 1900.

In diesem dritten Buch geht es um das Schicksal von Clara. Die Tochter eines Berliner Apothekers ist mit einem gewalttätigen Arzt sehr unglücklich verheiratet. In dieser Zeit ist eine Scheidung praktisch unmöglich, daher ersinnt Clara einen Grund, um ihren Mann zu zwingen, die Scheidung von sich aus einzureichen. Doch der Plan gelingt nicht wie erhofft, denn Clara verliert jeden Besitz und noch viel schlimmer das Umgangsrecht mit ihren beiden Kindern. Die Berliner Gesellschaft ächtet die geschiedene Frau, sie bewirbt sich vergeblich um eine Arbeit um sich selbst durchzubringen. Moralisch unterstützt von ihren zwei Freundinnen gibt Clara jedoch nicht so schnell auf. Sie geht nach Meersburg am Bodensee und stellt selbst Seifen und Cremes her, eröffnet einen Laden und hat das feste Ziel vor Augen eines Tages ihre Kinder wieder umarmen zu dürfen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird die Apothekertochter immer erfolgreicher. Sie eröffnet ihren ersten Schönheitssalon und trifft auf den Italiener Stefano. Diese Liebe gibt ihr Kraft, die Hoffnung ihre Kinder wieder zu sehen treibt sie im Leben weiter. Doch leider drohen dunkle Schatten Claras Glück zu zerstören. Wird sie es schaffen, abermals ihr Leben in die richtige Bahn lenken zu können? Wird sich der Traum von den Kindern erfüllen?

Die Geschichte bringt sehr lebendig das Frauenbild des vergangenen Jahrzehnts vor die Augen. Durch Frau Durst-Bennings schöne Art zu schreiben, versinkt man förmlich in das Buch und fiebert mit Clara und ihrem Leben mit. Das Lesen des Buches hat mir ein traumhaftes Wochenende beschert. Niemals langweilig, manchmal etwas vorhersehbar, trotzdem sehr schön geschrieben und mit Charakteren, die einem lieb und teuer werden.

Selbst der Buchumschlag gefällt mir ausgesprochen gut und ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Volle Punktzahl! Von Frau Durst-Benning habe ich alle Bücher gelesen und mag sie sehr gern, dieses ist keine Ausnahme, sondern wieder sehr gelungen.