Ein wundervolles Ende einer wundervollen Trilogie

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roma84 Avatar

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Mit diesem Buch habe ich nun den letzten Teil der „Jahrhundertwind“ – Trilogie gelesen.
Nachdem Clara sich Jahre lang von ihrem brutalen Ehemann hat klein halten, bevormunden und auch demütigen lassen, beschließt sie nun, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sie erfindet eine Lüge, damit ihr Mann einer Scheidung zustimmt. Die Ehe wird auf dieser Lüge basierend geschieden und dafür zahlt Clara einen hohen Preis, denn ab sofort ist sie eine geächtete Frau und darf nicht mal mehr ihre zwei geliebten Kinder sehen. So schwer es ihr auch fällt, aber sie sieht in Berlin keine Zukunft mehr für sich. Sie folgt dem Vorschlag ihrer Freundin und flüchtet an den Bodensee, wo Lilo, eine weitere Freundin wohnt. Lilo gibt ihr erst einmal eine Unterkunft und Arbeit in ihrem Hotel und ermöglich Clara somit einen Start in ihrer neuen Heimat.
Clara ist Tochter eines Apothekers und hat somit Kenntnisse in der Herstellung von diversen Kosmetikartikeln, wie Cremes und Seifen. Sie macht sich deshalb schnell auf die Suche nach einer Anstellung in einer Apotheke und wird bei einem jungen Apothekerehepaar fündig. Nach kurzer Zeit stolpert sie mehr zufällig in die Selbstständigkeit mit der Herstellung von Kosmetikprodukten und baut sich nach und nach ein rasch wachsendes Kosmetikimperium auf. Hilfe bekommt sie weiterhin von ihren Freundinnen und dem charmanten Italiener Stefano, der eines Tages in Meersburg am Bodensee auftaucht. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten schließlich. Doch bald schon muss Clara an der Richtigkeit dieser Eheschließung zweifeln und befürchten, dass sie den gleichen Fehler gleich zweimal gemacht hat….
Petra Durst-Benning hat mit diesem Buch wieder ein Meisterwerk an bildhafter Sprache erschaffen. Selten konnte ich mich so gut in den Handlungsort eines Buches hineindenken, wie bei diesem Buch. Am liebsten wäre ich beim Lesen der Zeilen selbst am Bodensee entlangflaniert, Morgens im Bodensee schwimmen gegangen und zu Gast in Lilos Hotel gewesen.
Aber dieses Buch war nicht nur romantisch und idyllisch, sondern führte dem Leser auch vor Augen, dass es Frauen zur damaligen Zeit noch immer schwer hatten, sich gegenüber den Männer zu behaupten, auch wenn der Beginn des Umbruchs immer mehr zu spüren war.
Frauen hatten damals daheim zu bleiben und für Kinder und Haushalt zu sorgen. Frauen die arbeiteten, waren nicht gern gesehen und Frauen, die auf ihre Pflege und Schönheit achteten, stießen auf Unverständnis. Dies machte Clara ihr Geschäft am Anfang etwas schwierig, aber die Frauen ließen sich nicht mehr länger unterkriegen, sondern standen für Ihre Wünsche ein…Clara selbst, wie auch ihre Kundinnen und Angestellten.
Das Buch zeigte, wie seine beiden Vorgänger auch, sehr schön die immer noch innige Beziehung und Freundschaft zwischen Clara und ihren Freundinnen Josephine, die nach wie vor in Berlin lebt und Isabelle, die ein Champagnergut in Frankreich führt. Auch wenn sie hunderte von Kilometern trennten, blieben sie so gut es geht in Kontakt. Und wenn eine der jungen Frauen in Nöten war und Hilfe benötigte, waren die anderen Beiden stets zu Stelle.
Ich kann nicht anders, als auch diesem Buch 5 Sterne zu geben und eine klare Leseempfehlung auszusprechen!