Eine starke Frau geht ihren Weg

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buchfresserchen1 Avatar

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Clara sieht nur noch einen Ausweg aus ihrer Ehe. Sie muss ein Fremdgehen ihrerseits vorgaukeln, damit es zur Scheidung kommt. Leider war sie schlecht beraten und der Richter spricht ihren Sohn ihrem Mann zu und dieser macht ihr auch noch die Tochter abspenstig.
Ohne ihre Kinder fühlt sie sich verloren. Auch eine Arbeit kann sie in Berlin nicht finden, da dort ihr Mann alle Fäden zieht.
So unternimmt sie eine weite Reise an den Bodensee, wo sie letztendlich ihr Glück zu finden scheint.
Aber wird es ein Glück auf Dauer sein?

Ein schönes Cover mit einer jungen Frau von hinten, das mich mit seinen warmen Farben sehr angesprochen hat.

Mich begeistern historische Romane in denen starke Frauen agieren und somit hat mich dieser Roman vom ersten Laut an begeistert.
Das es der dritte Teil einer Reihe ist bemerkte ich erst als ich eben diese Rezension schreiben wollte.
Man kann die Bücher wunderbar auch einzeln lesen, ohne das einem Wissen fehlt.

Clara hat es nicht leicht. Sie lebt Anfang des 20. Jahrhunderts, als Frauen noch nicht wirklich viele Rechte hatten.Erschreckend, das sie nur mit einem vorgetäuschten Ehebruch aus einer Ehe mit einem brutalen Mann heraus kommen kann. Und dann nochmal erschreckender das dieser so viel Macht besitzt das er ihr die Kinder und auch eine Möglichkeit Arbeit zu finden vorenthalten kann.

Wie gut das Clara Freundinnen hat, die ihr weiter helfen können.
Bei ihrem Umzug an den Bodensee scheint ihr das Glück wieder hold. Sie lernt die richtigen Personen zur rechten Zeit kennen und kann mit ihrem Wissen punkten.
Sehr sympatisch hält sie an alten Wegbegleitern fest, auch wenn sie längst bessere Angebote hätte finden können. Sie vergisst nie, wer ihr in ihrer Notlage weiter geholfen hat und hilft auch selbst immer wo sie kann.

Um so erschreckender war es für mich als Roberto auftauchte, der eine dunkle Vergangenheit zu haben scheint und versucht seine Spuren zu verwischen indem er sich einen neuen Namen zulegt.

Wie gut, dass sie sich nicht von seinen Manieren und seinem blendenden Aussehen beindrucken lässt und doch weiterhin ihr Ziel nicht aus den Augen lässt.

Schwierig wird es als die Verzweiflung, über ihre Kinder, die sie nicht bei sich haben kann, bei Clara übermächtig wird.

Falsche Ratschläge und zu viel Selbständigkeit auf seiten ihrer Berater lassen das Glück plötzlich brüchig werden und alles droht Gefahr in sich zusammen zu stürzen.

Das bringt schon gehörig Spannung in die Sache und hat mich mitfiebern lassen.
Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und findet dann endlich, als man es fast nicht mehr mit anhören kann seinen Abschluss.