Spannend, emphatisch, unverkrampft

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Das Buch der Bergfreundinnen hat meine Erwartungen so weit übertroffen, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen wollte und schließlich sogar, während einer Frühlings-Tour, auf eins der 'Gipfelchen' der Lüneburger Heide mitgeschleppt habe, um bei einer Pause weiterzulesen. Vor dem Lesen hatte ich mich auf spannende und unterhaltsame Stories und Infos, ergänzend zum (auch sehr coolen) Podcast eingestellt, überrascht wurde ich dann vom breiten Themenspektrum, das Punkte anspricht, die viel zu selten Beachtung bekommen (Berg- bzw. Outdoor Sport und Identität, Bergleben und Zyklus, Bergtod, ...), und vollständig abgeholt hat mich dann der empathische und unverkrampfte Umgang mit diesen teils sehr komplexen und persönlichen Punkten.

Der Aufbau des Buchs ist abwechslungsreich und kurzweilig. In acht Kapiteln, die jeweils in drei Teile gesplittet sind, geben die Autorinnen durch Erfahrungsberichte, Interviews und Ratgeberteile Einblicke in unterschiedliche Themenbereiche, die vor allem weiblich identifizierende Personen, die sich für den Bergsport begeistern, betreffen. Das Lesen lohnt sich, meiner Meinung nach, allerdings für jeden, der sich mit dem Thema Bergsport auseinandersetzt. Bei mir haben die Kapitel zu den Themen Identität/Frausein im Outdoor-Sport und Bergtod besonders Eindruck hinterlassen - den Ratgeberteil der Trauerbegleiterin Lisa Auffenberg zum Thema Unterstützung für Trauernde müsste man eigentlich in Massen verteilen. Überhaupt trägt das Buch dazu bei, dass man eine ganze Reihe total spannender Bergfreund*innen kennenlernen darf, deren sportliche und mentale Leistungen enormen Respekt verdienen. Einfach ein total gelungenes Buch, das gerade jetzt im Mai, da das Wetter sich endlich stabilisiert, auch nochmal die Lust auf anstehende Touren steigert.