Berlinale

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bücherkarin Avatar

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7.2.13 - Eröffnungsveranstaltung der 63. Berlinale. Auch die junge Filmemacherin Kim Bartholdy gehört ins Filmbizz und hätte eine Einladung bekommen müssen. Stattdessen muß sie sich durch die Hintertür einschleichen und nur ganz wenige ihrer Bekannten begrüßen sie freundlich, von den meisten wird sie mit Verachrung gestraft. Warum? In ihrem Dokumentarfilm über das "Logarno" Projekt hatte sie sehr genau die Umstände recherchiert, die dazu führten, dass 1963 das kleine Städtchen Logarno in den Dolomiten total überflutet wurde und knapp 2000 Menschen dabei den Tod fanden. Beim Bau einer gigantischen Staumauer war geschlampt worden. Jahre später konfrontiert Kim den damaligen technischen Leiter mit entsprechenden geheimen Unterlagen bis dieser vor laufender Kamera weinend zusammenbricht. Als er mit seiner Klage gegen das Erscheinen des Filmes nicht durchkommt, begeht er Selbstmord. Als Kim sich auch danach noch weigerte, den Schluß zu streichen, war der Verleih abgesprungen. Kein Mensch würde den Film jemals in voller Länge sehen können und Kim wiurde als seelenlose, sensationsgierige Jungfilmerin verschrien.
Ihre nächsten Plänen waren ein Film über die Affäre Barschel, was ihrem Rjuf noch mehr schadet.Aber der Leser ist gespannt darauf, was sie herausfinden wird, in diesem bis heute ungeklärten Todesfall.

Fred Breinersdorfer hat hier etwas wirklich lesenswertes geschaffen, straff geschrieben, aber dabei noch den kleinsten Charakter treffend charakterisiert, Gekonnt verknüpft er tatsächliche Ereignisse mit der romanhaften Erzählung, so dass etwas ungheuer brisantes und spannendes dabei herausgekommen ist. Und auch das "Motto" vieles ist wie es scheint, verspricht einem einen spannenden Politthriller, bei dem auch Angst eingeflößt wird.