Akte Barschel - ungeklärter Fall der Politik

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wuschelchen99 Avatar

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Kimh Bartholdy, eine junge Regisseurin, drehte eine brisanten Film über die Katastrophe von Longarone, die 2000 Menschen das Leben kostete, und von Menschen verursacht wurde. Der verantwortliche Ingenieur brachte sich nach Kimhs Film um. Eigentlich sollte ihr Film auf der Berlinale laufen, doch er wurde nach dem Selbstmord ausgeschlossen. Dafür wird sie nun von den Kollegen gemieden und wurde auch nicht auf die Berlinale eingeladen. Sie schleicht sich durch den Kücheneingang aber doch auf der Veranstaltung ein. Auch dort begegnet ihr unverhohlene Ablehnung.
Doch Kimh hat ein nächstes Projekt im Sinn: Der Fall Barschel. Werden auch hier die Seilschaften stärker sein als ihr Wille, dieses Projekt zum Erfolg zu bringen?
Sehr dubiose Menschen haben Kontakt zu Kimh: Ein spanischer Monteur, der angeblich das Gas ablesen will, Rillinger, ihr Informant, der einerseits schwul, aber wohl auch der rechten Szene zugehört oder zumindest mit dieser sympathisiert und der Mann im Hotel Ritz, der Kimh für eine Käufliche hält. Was haben all diese Personen mit dem weiteren Verlauf zu tun? Kimh hat sehr viel auszustehen, bis hin zu Bedrohungen ihrer Familie. Nur: Der Fall Barschel ist nicht der einzige ungeklärte Fall, da schlummern noch mehr.

Fred Breinersdorf wagt sich an sehr brisante Themen heran: Presse, Politik und ungeklärte Todesfälle. Der Fall Barschel ist der mysteriöseste in der politischen Neuzeit der Bundesrepublik, sozusagen die Akte X der Hauptstadt. Breinersdorfs Schreibstil ist ganz klar und knackig. Er schafft es mühelos, eine Kriminalgeschichte mit einem Sachbuch zu kombinieren. Sehr gute Lösung! Die bisher erschienenen 6 Teile haben mich umgehend fasziniert und schreien nach Fortsetzung.