Kimh und ihre brisanten Filmprojekte

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adel69 Avatar

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Dank vorablesen.de durfte ich folgendes E-Book lesen

==Seilverwandtschaften==

des Autors

==Fred Breinersdorfer==

Wie mir das Buch gefallen hat, zeigt der folgende Bericht.


==Kurze Informationen zum Buch "Seilverwandtschaften"==

Seitenzahl: 225 Seiten
Verlag: e-publi
Erscheinungsdatum in Deutschland: 24.03.2014
Preis: 2,99 Euro als E-Book
ISBN-Nummer: 978-3-8442-7683-1

Das Buch ist der erste Teil einer sechsbändigen Serie, die sich "Berlin Classified" nennt.


==Die Handlung==

Die Handlung beginnt am 7. Februar 2013. Beispielsweise werden die 63. Berliner Filmfestspiele eröffnet. Und Kimh Bartholdy, eine junge Dokumentarfilmerin, kümmert sich um ihre Nägel. Und während sie ihre Nägel feilt, sieht sie sich einen Dokumentarfilm an. Zum wiederholten Male.

An der Herstellung dieses Films war sie selbst beteiligt. Auf einmal wird sie von einem Ausländer unterbrochen, der an ihrer Wohnungstür klingelt und ihren Zähler ablesen will.
Sie lässt ihn hinein und wundert sich, dass der Hausmeister nicht selbst - wie sonst - kam, um den Zähler abzulesen.

Ihr Dokumentarfilm ist brisant. Er behandelt eine Doppelstaumauer, die 1957 an einem See in den Dolomiten (Italien) gebaut wurde. Doch ein plötzlicher Bergrutsch trieb eines Tages das Wasser des Sees in die Höhe und über die Doppelstaumauer hinaus. Ein Tsunami entstand. Alle Orte in der Nähe wurden überschwemmt, Häuser und Kirchen wurden durch die Wucht des Wassers niedergerissen.

Eine Katastrophe war das, die man aber hätte verhindern können. 2000 Menschen fanden dabei den Tod.

Beim Bau der Staumauer wurde geschlampt, und die Schuldigen wurden kaum zur Rechenschaft gezogen. Genau das will Kimh mit ihrem Film aufdecken. Sie bekam einen der Schuldigen, einen Herrn Lombardi, vor ihre Kamera und konfrontierte ihn mit den Tatsachen. Sie konnte beweisen, dass er seine Unterschrift unter ein Dokument gesetzt hatte, das den Bau dieser Staumauer erlaubte. Kimhs Beweisführung hatte zur Folge, dass sich Lombardi umbrachte.

Fast wäre ihr brisanter Dokumentarfilm über dieses Unglück in der "Berlinale" gezeigt worden - dann aber machte der Verleiher drei Wochen vorher einen Rückzieher. Vielleicht war das auch der Grund, dass sie keine Einladung zur "Berlinale" bekam.

Kimh aber ist clever. Sie liebt das Risiko - sie liebt die Gefahr. Deswegen fährt sie auch "schwarz" mit öffentlichen Verkehrsmitteln, deswegen versucht sie auch, die "Berlinale" betreten zu können, ohne eine Einladung oder Eintrittskarte dafür vorweisen zu können.

Schließlich schafft sie es, indem sie sich als Mitarbeiterin einer Feinkostfirma, die für das leibliche Wohl der Berlinale-Besucher sorgt, ausgibt. Sie mischt sich unter die anwesenden Gäste. Viele kennt sie - einige meiden sie, andere begrüßen sie. Andere sagen ihr glattweg ins Gesicht, dass es unverschämt ist, dass sie auf der "Berlinale" erscheint.

Kimh hat allerdings schon verlauten lassen, wie ihr nächstes Filmprojekt aussehen soll. Sie möchte einen Dokumentarfilm über den ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Barschel machen, dessen Tod immer noch rätselhaft ist. Nicht nur Leute aus der Filmbranche wissen darüber Bescheid, sondern auch Karsten Rillinger, der Kim eine CD mit einem Film anbietet. Auf diesem Film gibt es unveröffentlichtes Material über Barschel.

Kimh erwirbt den Film von Karsten gegen ungefähr 23.000 Euro, nachdem sie sich persönlich davon überzeugt hat, dass der Film echt ist. Jedoch haben auch andere Leute Interesse an dem Film - Leute, die Kimh schon einige Zeit beschatten. Wenn sie ihr letztes Geld dafür investieren, um an diese CD zu kommen, dann MUSS hier brisantes Material vorliegen. Als Kimh die Wohnung verlässt, in der ihr die CD von Karsten übergeben wurde, wird sie überfallen, sie wird krankenhausreif geschlagen, die CD wird ihr abgenommen...

==Meine Meinung==

Schon zu Anfang an war ich als Leserin mittendrin in der Handlung. Der Autor schreibt flüssig, es gibt viele Dialoge in dem Buch, die Handlung ist rasant.

Da ist Kimh, da ist der merkwürdige Ausländer, der den Zähler abliest und keinen Ausweis zeigt, dass er überhaupt befugt dazu ist.

Die kecke Kimh, die Hauptperson in diesem Buch, mag ich sofort. Ich bewundere ihren Mut - wie sie es beispielsweise schafft, zur Berlinale zu kommen, ohne dass sie eine Einladung hat. Sie tut mir auch Leid, als sie überfallen wird. Das hat sie nicht verdient. Aber offensichtlich kann solch ein Überfall einer Dokumentarfilmerin, die brisantes Material bei sich trägt, passieren.

Interessant für mich war auch zu lesen, wie es in der Filmbranche zugeht. Da gibt es Leute, die sich ignorieren. Vieles passiert über Kontakte und Beziehungen. Das "berühmte Vitamin B" also....

Der Roman ist packend durch die Handlung und einige tatsächliche Fakten, die der Autor immer wieder einstreut. Er weiß zum Beispiel, inwieweit die deutsche Justiz im Falle von Barschel bereits ermittelt hatte. Das ist sehr aufschlussreich zu lesen, zumal dieser Fall schon einige Jahre zurückliegt und in Vergessenheit geraten ist.

Und solche Tatsachen integriert der Autor in seinen Roman "Seilverwandtschaften" und schafft einen Thriller daraus. Die 225 Seiten, die auf meinem E-Book-Reader als Gesamtlänge angezeigt wurden, lassen sich schnell weglesen. Innerhalb von einigen Stunden ist das geschafft. Ich habe den Roman in zwei Tagen - mit einigen Unterbrechungen wegen Hausarbeit, Einkaufen etc. - durchgelesen. Ich fand ihn so spannend, dass ich - sobald ich die Möglichkeit hatte - sofort weiterlesen musste.


==Mein Fazit==

"Seilverwandtschaften" ist der erste Band der vielversprechenden Serie "Berlin Classified" von Fred Breinersdorfer. Das Buch ist spannend, schnell zu lesen, die Hauptfigur Kimh ist sympathisch.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine Leseempfehlung!