Blick in die nahe Zukunft

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buchlieberin Avatar

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Bald geht das Leben wieder los! Wir stehen schon alle in den Startlöschern. Tom ist schon einen Schritt weiter. Es ist Sommer 2021, ein paar Wochen vor der Bundestagswahl. Alle sind geimpft, die Pandemie ist Geschichte. Das Leben ohne Einschränkungen und Masken ist wieder da. Probleme hat Tom trotzdem. Viele Schulden, die er durch weitere Wetten im Wettbüro auszugleichen sucht. Natürlich vergeblich.
Er verwaltet ein paar Wohnungen, vermietet sie an Touristen, besorgt ihnen sonst noch alles, was sie für einen geilen Aufenthalt in der Partystadt Berlin benötigen. Auch illegale Substanzen. Von irgendetwas muss man ja leben.
Es ist heiß in diesem August, manche Leute drehen durch, schon mal mit einer Axt im Wettbüro. Da bieten zwei Typen Tom eine ganze Stange Geld an, wenn er ihnen sehr kurzfristig eine Wohnung beschafft. Alles sehr undurchsichtig. Doch was soll Tom machen? Er muss das Geld sehr schnell zurückzahlen. Geliehen hat er sich auch nicht gerade bei einer seriösen Bank, sondern bei einem echt schlimmen Typen. Um der Dringlichkeit Nachdruck zu verleihen, kommt es auch zu einer üblen, aber konsequenten Szene. Dann ist Tom auch frisch verliebt, hat Ärger mit seinem Vermieter und seinem Vater.
Da wird ein einer rechten Partei Politiker entführt. Natürlich werden Linksradikale dafür verantwortlich gemacht. Echt schräge Dinge passieren in dem Wahlkampf, ich hoffe sehr, niemand nimmt sich ein Beispiel daran.
Und alles spielt sich ziemlich temporeich in unheimlicher Hitze ab. Alle schwitzen, müffeln und sind eigentlich träge, wenn nicht so viel passieren würde und nachgeholt werden müsste.
Kein „normaler“ Krimi, aber ein spannender, gesellschaftskritischer Roman. Er spielt in einem Teil der Gesellschaft, zu dem ich keinen Zugang habe und das auch gar nicht möchte. Voller sehr skurriler Menschen, zum Beispiel eine unheimlich unkonventionelle Polizistin. Aber auch voller Witz und Ironie.