Dirty Berlin

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ekaekto Avatar

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Berlin Heat liest sich wie ein Actionfilm, ständig passiert etwas, der Protagonist hetzt von Station zu Station - die Situation eskaliert dabei zusehends bis es am Ende zu einer Art Auflösung kommt.
Man verfolgt den Protagonisten dabei, wie er versucht seine Spielschulden abzubezahlen. Währenddessen kämpft er gegen seine Spielsucht. Durch den Versuch auf Teufel komm raus Geld aufzutreiben kommt er in mehrere gefährliche Situationen.

Der Autor hat eine Art Politthriller erzeugt, welcher die brisanten Themen unserer Zeit aufgreifen - Coronaleugner, Rechtsradikalismus usw. Dabei ist der Schreibstil und das gesamte Setting des Buches recht Retro, es liest sich als befände man sich im Berlin der 1990er. Dadurch entsteht für mich auch ein gewisser 'disconnect' vom Protagonisten, der zwar gemäß dem Autor in meinem Alter sein müsste - der sich aber nicht so liest als wäre er gerade erst Anfang 30. Das, und der Fakt, dass kein einziger sympathischer Charakter in diesem Buch enthalten sind, ziehen für mich persönlich die Wertung von 4 Sternen auf 3 Sterne runter. Denn die Handlung allein ist dauerhaft spannend, der Schreibstil gefällt mir grundsätzlich mit einem gewissen Bewusstseinsstrom auch gut.

Wer also auf der Suche nach einem Politthriller ist, welcher spannend aktuelle Themen aufbereitet und weniger charakterfokussiert liest als ich, für den könnte dieses Buch genau das Richtige sein.