Gute Story, aber zu kurz

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pinacolada999 Avatar

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Tom Lohoff: arbeitslos, keine Zukunftsperspektive, spielsüchtig. So wird der Hauptcharakter des Buches in den ersten Seiten beschrieben. Nachdem er aufgrund seiner Spielsucht Schulden bei einem Berliner Kredithai gemacht hat und diese nun zurückzahlen will, ist ihm jedes Mittel recht um an Geld zu kommen. So kommt er an zwei Typen, die einen Politiker vermeintlich "entführt" haben und verbringt sogar eine Nacht in Untersuchungshaft bis es am Ende einen unerwarteten Knall gibt.

Die Geschichte spielt nach der Corona-Pandemie, nachdem sämtliche Freizeitaktivitäten geöffnet haben und das normale Leben wieder möglich ist. Jedoch wird dies nur kurz angeschnitten und am Rande erzählt.
An sich ist es eine gute Geschichte, die die dunklen Abgründe von Berlin zeigt, die so auch durchaus real sein könnten. Allerdings werden die Handlungen immer nur kurz beschrieben, der Autor springt quasi von Handlung zu Handlung. Eine Spannung wird durchaus aufgebaut, diese ist jedoch auch wieder schnell vorbei, da das Buch lediglich nur 254 Seiten hatte.
Der Wechsel zu den politischen Handlungen mit den Bundestagswahlen ist zunächst ein totaler Gegensatz, passt sich der Geschichte jedoch super an.
Die Wahl der Sprache schockt anfangs etwas, lässt sich aber flüssig lesen und passt sehr gut zum aktuellen Geschehen.

Insgesamt ist das Buch aktuell und real verfasst, allerdings etwas zu kurz gehalten.