Plädoyer für mehr Berührung

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gabriele 60 Avatar

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Manchmal stoße ich auf Bücher, die ich unbedingt haben muss, weil der Titel so viel verspricht. „Berührung“ gehört in diese Kategorie. Die Leseprobe sprach mich sehr an, doch der Inhalt des Buches konnte das anfängliche Versprechen einer interessanten Lektüre nicht halten.

Die Autoren haben ihr Werk in neun große Kapitel mit unzähligen Unterkapiteln aufgeteilt. Sie erläutern darin, wie wichtig berührt werden und berühren für das Wohlbefinden des Menschen sind. Schließlich ist die Haut unser größtes Sinnesorgan. Sie wiegt bei einem Erwachsenen ca. fünf Kilogramm und bedeckt fast zwei Quadratmeter Fläche. Während man mit Ohropax den Gehörsinn und indem man die Augen schließt, den Gesichtssinn ausschalten kann, ist das beim Tastsinn nicht möglich. So weit so gut …

Viel Raum schenken die Autoren unterschiedlichen Massagetechniken, von denen ich bei weitem nicht alle kannte. Dass es möglich ist, mit Körperkontakt Depressionen zu Leibe zu rücken, ist durchaus nachvollziehbar. Die Autoren nennen das „heilsame Berührung“.

Zahlreiche Übungsbeispiele bereichern den umfangreichen Praxisteil, der von einfachen Achtsamkeitsübungen bis zu sinnlich-erotischen Berührungen reicht. Zum Abschluss werden unterschiedliche Kulturen und Zeiten unter Lupe genommen und deren Unterschiede beleuchtet.

Alles in allem ein Sachbuch, das man lesen kann – aber nicht muss.