Ein besseres Land?

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Herzerfrischend lebendig und quirlig schreibt Alexandra Friedmann über ihre Familie und ihr Leben in Gomel. In wunderbar bildhaften Schilderungen lässt sie den Leser gewissermaßen mitten hinein purzeln in das Geschehen. Im vorweihnachtlichen Beisammensein der lauten, recht unterschiedlichen Familienmitglieder in Oma Annas Haus spürt er regelrecht die Wärme des Ofens, riecht die Salate, die vorbereitet werden, und hört den Lärm und Streit.
Herrlich humorvoll, manchmal gar ironisch, erzählt die Autorin, wie der Arbeitsalltag in Russland bewältigt wurde; das Organisieren von Material, der Zusammenhalt der Arbeiter, die schlechte Bezahlung. Und plötzlich kommt mit dem Neuen Jahr der Umschwung: Perestroika! Die beruflichen Anstrengungen ihres Vaters, zuvor beim Gesundheitsamt angestellt, werden nun intensiver. Voller Optimismus eröffnet er gemeinsam mit einem Freund ein eigenes Unternehmen und das bedeutet auch mehr Engagement! Doch hier gibt es Tücken, und auch die Politik ändert sich wieder.
Im Prolog verspricht Edik seiner Tochter, sie in ein märchenhaftes, neues Land zu bringen. Sanja denkt an ein buntes Bonbon: Ist das Land vielleicht so magisch und farbig wie die Strahlen, die das skeptisch dreinblickende, brave kleine Mädchen auf dem Buchcover umrahmen? Ob Edik sein Verprechen erfüllen kann?