Toller geschichtsträchtiger Debütroman!

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Eine Leseprobe bei der man Lust bekommt auch den Rest zu lesen. Vor allem wie die Leseprobe endet! Mit den Worten: "Die Fasade des Landes brökelte, doch auf das, was zum Vorschein kam, konnte man getrost pfeifen." Wirklich ein Leseproben-Cliffhänger.

Man lernt auf den ersten Seiten die Tochter eines Hausmannes kennen und seine Frau Lena, die arbeitet. Der Roman startet 1987 in Weißrussland in einem Ort namens Gomel. Die Geschichte einer Familie, die keine Zukunft in ihrer eigenen Stadt, gar in ihrem eigenen Land sehen. Aber zunächst lernt man das Leben, den Mangel und die Umstände in dieser alten Heimat kennen!

Dieses Debüt hat eine solche Erzählkraft und enthält tolle literarische Bilder. Selbst zu Beginn befand sich schon eine meiner liebsten Stellen in der Leseprobe (S. 10): Der Satz wurde von einer eisigen Brise auf die andere Straßenseite geweht, erstarrte mitten im Flug zu einem vorwurfsvollen Eiskristall und zerschellte vor den Füßen meiner Mutter auf der dicken Eisschicht, die den Gehsteig bedeckte.“ Toll! Solche Bilder finden sich viele in dem gut geschrieben Roman.

Interessant ist auch das knallige Cover mit dem simplen Titel Besserland. Erst fand ich es zu bunt und wild, aber das ganze zeigt doch eine Melange aus Vorstellung und Wirklichkeit. Gut gemacht. Auch die Titelwahl gefällt mir. So ein Nicht-Deutscher und doch eingedeutschter Name: Besserland.

So, nun hoffe ich ganz fest darauf, dass ich den Roman auch weiterlesen darf! :0)