Das ehrliche Porträt einer Beziehung – emotional und schonungslos

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Mich hat zuallererst der Titel des Buchs angesprochen: "Betreff: Falls ich sterbe" hat direkt so viele Assoziationen geweckt, dass ich unbedingt die Leseprobe anschauen musste. Dass es hier zunächst um eine sehr wichtige Mail geht, wird direkt klar. Die nüchtern-pragmatische Art, in der Aksel Carolina sein Vermächtnis mitteilt, wirkt erst einmal befremdlich. EInfach so eine so wichtige Mail aus dem Blauen heraus? Genau wie Carolina selbst hat mich diese Verhaltensweise sehr gewundert. Aber vielleicht wusste Aksel zu dem Zeitpunkt schon mehr?
Besonders angesprochen hat mir die Erzählform als eine Art "Brief", den Carolina an Aksel richtet. Ihre Gedanken, Erinnerungen und Emotionen schildert sie gerichtet an ein Du, was den Leseeindruck sehr persönlich und direkt macht. Unterschwellig schwingen immer ihre Trauer, ihre Überforderung mit der Situation und mit ihrem Kind, aber auch die tiefe Liebe mit, die sie gegenüber Aksel empfunden hat bzw. immer noch empfindet.
Der Buchanfang hat mir tatsächlich Gänsehaut beschwert, da er emotional derartig an die Substanz geht – ich glaube, das ist ein ganz wichtiges und tiefgehendes Buch, das ich unglaublich gerne lesen würde.