Eindrücklicher Roman einer mutigen Anti-Heldin

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Carolina Setterwall beschreibt in diesem autofiktionalen Roman ihre Trauer um ihren verstorbenen Lebenspartner und Vater des gemeinsamen Sohnes Ivan, sowie die Schwierigkeit, als alleinerziehende Mutter Ivan grosszuziehen, der zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters erst 8 Monate alt war.

Der Roman handelt jedoch nicht nur von der Verarbeitung des Todesfalls und der Schwierigkeit, ein Kind alleine grosszuziehen, sondern beschreibt auch eindrücklich die Selbstzweifel und den Selbstfindungsdrang einer jungen Frau. Es besticht dabei durch seine brutale Ehrlichkeit: Im Vordergrund unseres menschlichen Daseins steht die eigene Selbstverwirklichung, wofür wir, wie es der Roman eindrücklich zeigt, Familie, Freunde, gar Psychologen benötigen, die uns immer und immer wieder bestätigen. Die Protagonistin ist eine wahre Anti-Heldin, sympathisch wurde sie mir während der ganzen Lektüre nicht, und das ist gut so, denn es zwingt den Leser, in den Spiegel zu sehen und sich zu fragen, wie viel von ihr in uns selbst steckt.