Emotional, aber hat mich nicht hundertprozentig abgeholt

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johannar Avatar

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"Falls ich sterbe" handelt von einem sehr emotionalen Thema. Eines Morgens wacht Carolinas Partner Aksel einfach nicht mehr auf. Er ist verstorben und hinterlässt sowohl Carolina als auch ihren nur wenige Monate alten gemeinsamen Sohn. Man Verfolgt daraufhin die Wochen und Monate nach Aksels Tod und erlangt tiefe Einblicke in die Gefühlswelt von Carolina.

Um ehrlich zu sein fällt es mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Das liegt daran, dass es sich um einen autobiographischen Roman der Autorin handelt. Ihr ist eben genau dieses Schicksal wiederfahren. Ich finde es daher wundervoll, dass sie durch diesen Roman eine Möglichkeit gefunden hat, mit dem Geschehenen umzugehen. Auch ist es bemerkenswert und mutig, wie offen sie ihre Gefühlswelt für den Leser darliegt.

Dennoch konnte ich mich nicht hundertprozentig mit der Geschichte identifizieren. Obwohl ich selbst schon eine mir nahestehende Person verloren habe und mich in einigen von Carolinas Gedanken wiederfinden konnte, fiel es mir schwer eine Bindung zu ihr aufzubauen. Sowohl die Kapitel nach Aksels Tod als auch die vermeintlich glücklichen Rückblicke auf ihr Kennenlernen waren für mich sehr kühl und traurig geschrieben. Auch vorher wirkte die Beziehung der beiden alles andere als glücklich. Die Kapitel waren alle sehr deprimierend und teilweise emotionslos erzählt. Mir war leider keiner der Protagonisten wirklich sympathisch.

Ich weiß, dass jeder Mensch anders mit Trauer umgeht. Ich möchte daher auch nicht über die Erzählungen von Carolina urteilen. Dennoch fiel es mir selber schwer, bei dieser so traurigen Geschichte emotional mit den Charakteren mitzufühlen. Ich hoffe dennoch sehr, dass das Buch anderen in derselben SItuation Trost und Hoffnung schenkt und sie sich in ihren Gesanken weniger alleine fühlen.