Langatmige Begleitung einer trauernden und mit Kindererziehung überforderten Frau

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hohleborn8 Avatar

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Im Jahr 2019 wurde ich durch Komplikationen nach einer Operation total überrascht. Von heute auf morgen lag ich für über 2 Monate im Koma. Alle inneren Organe versagten.
Nach 7 Monaten kam ich erstmals wieder nach Hause zu meiner Familie; 4 Monate hatte ich auf der Intensivstation einer Univeritätsklinik, 3 weitere Monate in einer REHA-Klinik verbracht. Es hatte mich und meine Familie kalt erwischt. Wir waren nicht auf diese Situation vorbereitet.

Durch den Titel des Buches sowie die Leseprobe habe ich angenommen, das dieses Buch eine Antwort gibt, wie sollte man auf solche Zufälle des Lebens, auf solche unvorhersehbaren Ereignisse vorbereitet sein. Nach der Leseprobe habe ich außerdem erwartet, Lösungsansätze für den Umgang mit tiefer Trauer für einen nahen Menschen in diesem Buch zu finden.

Meine diesbezüglichen Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Auf beide Fragen gibt es keine Antworten in diesem Buch.

Vielmehr lässt uns die Autorin teilhaben an der Trauer um den Lebensgefährten und Vater des Sohnes, ohne auch nur an einer Stelle einen Vorschlag zu unterbreiten, wie diese eventuell besser, weniger schmerzhaft oder schneller zu bewältigen wäre.
Sie lässt uns außerdem im überwiegenden Teil des Buches teilnehmen an den unzulänglichen Versuchen der Hauptperson, die Erziehung ihres Sohnes in den Griff zu bekommen - ohne jedoch auch hier Lösungsansätze zu bieten.

Die Schreibweise des Buches hat mir von der Leseprobe an zugesagt; kurze prägnante Sätze. Ich habe das Buch trotz einiger Langatmigkeit bis zum Ende ausgelesen. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, meine Fragen nicht beantwortet.

Es handelt sich vielmehr um eine etwas langatmige Begleitung einer trauernden und mit der Erzeihung eines Kindes überforderten jungen Frau.