Nachhaltig, traurig und dennoch wunderbar geschrieben

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ulrike bode Avatar

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Das Cover deutet schon auf die beiden Ebenen hin, in denen auch dieser autofiktionale Roman geschrieben ist. Beim Klappentext ist es mir schon eiskalt den Rücken hinunter gelaufen. Was für ein Drama. Ich glaube niemand, der das erlebt hat kann sich auch nur im entferntesten in diese Situation einfühlen.

Was tust Du, wenn das unaussprechliche, das schlimmste passiert und Dir den Boden unter den Füßen wegreißt.

In einem unglaublich ehrlichen und authentischen Schreibstil, ungeschönt und absolut erschütternd beschreibt die Autorin eine Gefühlswelt, aus der man scheinbar nicht wieder herausfindet.

Trauer, Hilflosigkeit, Wut, Verzweiflung und Selbstvorwürfe finden hier ihre Heimat und sind so treffend in Worte gefasst, dass es mir förmlich die Sprache verschlagen hat.

Auch die Rückblenden, die immer wieder sowohl die Beziehung beschreibt als auch die aktuelle Situation, sind einfach sehr eindrucksvoll beschrieben. Sie erklären zum einen eine ganz gewöhnliche Beziehung und zum anderen, was man versäumt hat zu sagen, zu handeln und vor allem diese mit all ihren schönen und auch schlechten Zeiten reflektiert zu betrachten. Es tut einfach weh. Aber auch der langsame Schritt und der Mut in eine Zukunft zu blicken, die man sich gar nicht erst vorzustellen vermag.

Wie schnell alles vorbei sein kann zeigt dieser Roman, wie erschütternd es ist einen Menschen ohne Vorbereitung zu verlieren, der einfach aus dem leben gerissen wird ohne ein Wort.

Ich kann diesen Roman nur jedem empfehlen, denjenigen, die vielleicht einmal bei Freunden oder in der Familie indirekt mit dieser Tragik konfrontiert werden, um sich damit auseinandersetzen zu können aber auch Betroffenen, die vielleicht erkennen, dass all ihre so unterschiedlichen Gefühle in solch einer Situation einfach berechtigt sind.