Schwere Lektüre

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tänja_radi Avatar

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"Betreff: falls ich sterbe" ist ein Roman, der sich ziemlich ungeschönt mit dem Tod des Partners der Protagonistin Carolina auseinander setzt.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste befasst sich auf zwei Zeitebenen mit dem Kennenlernen des Liebespaares und dem Tod des Partners. Ich fand den Schreibstil in diesem Abschnitt distanziert und kühl, was die Emotionalität der Protagonistin im Schockzustand sehr gut spiegelt.
Der zweite Teil kam mir emotionaler und weicher vor. Die wahre Traurigkeit kam für mich erst zu Beginn des zweiten Teils richtig heraus.

Die Beziehung und auch das Verhalten der Protagonistin kamen mir größtenteils sehr toxisch vor. Da es sich um einen autofikionalen Roman handelt, fand ich das schwer auszuhalten. Immer wieder kam ich zu der Frage, was ist wirklich geschehen und was ist Fiktion. Es ist mutig von der Autorin die Lesenden so nah an ihre Geschichte heran zu lassen und daraus ein emotional so intensives Buch zu machen.

Es ist wahrlich keine leichte Lektüre. Interessierte sollten sich überlegen, ob sie bereit sind sich darauf einzulassen. Ich denke, dass es selbst entwertendes Verhalten ziemlich triggern kann. Aber ich muss auch sagen, dass ich von der Emotionalität, die es bei mir ausgelöst hat, fasziniert bin. Ein wirklich besonderes Buch.