Trauerbewältigung

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nela77 Avatar

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Zu Beginn dieses autofiktionalen Romans bekommt Carolina eine e-mail von ihrem Freund Aksel, die für den Falle seines Todes das Passwort für seinen Computer und den Hinweis auf eine Datei enthält. Carolina ärgert sich über dieses pragmatische und vorausschauende Vorgehen, nicht ahnend, dass dieser so unvorstellbare Fall schneller eintritt, als sie denken kann.

Das Buch selbst besteht aus zwei gegenläufigen Erzählungen, in denen der Leser einerseits erfährt, wie sich Carolina und Aksel kennengelernt haben, die ersten gemeinsamen Jahre verbracht haben und schließlich Eltern von Ivan wurden, und andererseits Carolina auf ihrem Weg durch die Trauer begleitet. In der ersten Hälfte des Buches wird dabei relativ viel auf der Zeitachse hin und her gesprungen, was ich manchmal als etwas anstrengend empfand, was aber gleichzeitig Carolinas emotionalen Zustand gut widerspiegelt. In der zweiten Hälfte folgt die Erzählung dann einer geraden Zeitachse.

Carolina auf ihrem Weg zu begleiten ist sehr bewegend, obwohl sie mir nicht unbedingt sympathisch ist. Sie muss für ihren Sohn stark sein und weitermachen, auch wenn sie oft einfach überfordert von der Situation ist. Die Autorin lässt den Leser sehr nah an sich heran, wodurch das Buch authentisch und voller Emotionen ist. Ein durchaus lesenswertes Werk.