Nachklang eines Lebens

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marapaya Avatar

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Eine schöne, bisschen merkwürdige Vorstellung von tanzenden Bäumen kommt mir bei diesem Titel in den Sinn. Lallende Kiefern tanzen Cancan und eine dicke Buche wiegt schunkelnd ihre Äste im Kreis.
Die Szenerie irgendwo in Sibirien hat dann mit meiner Vorstellung wenig gemeinsam. Wolodja lebt auf der Straße und träumt von einem kleinen Zimmerchen ganz für sich allein. Daher nimmt er einen Job als eine Art Fremdenführer im Wald an – für einen Deutschen. Den versteht er, wird es ihm aber nicht auf die Nase binden. Der Krieg ist schon lange, aber noch nicht lange genug her.
Der Zeitensprung nach Deutschland ist heftig, Erich als Figur neu und nur interpretierend einzuordnen, weil er von Bäumen träumt. Sibirischen Bäumen. Ada Dorians Erzählstil ist detailreich, auf eine gute Art. Er begegnet seinen Figuren mit humorigen Respekt, nimmt sie wichtig und kreiert eine interessante, spannungsgeladene Stimmung mit ein ganz wenig Beklemmung darin. Ich warte nun, wann und wie mir die tanzenden Bäume begegnen.