betrunkene Bäume

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melsun Avatar

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Der 80jährige Erich ist einsam. Seine Frau ist nicht mehr da und seine Tochter kümmert sich zwar um ihn, bevormundet ihn aber leider, so dass er seine Geheimnisse vor ihr verschweigt. Wohl fühlt er sich in seinem Schlafzimmer, unter seinen Bäumen, von denen nur er weiß. Erich hat in jungen Jahren Bäume erforscht, in Sibirien, und steht immer noch in Kontakt mit einem Professor, dem er täglich um die gleiche Uhrzeit seine Messergebnisse mitteilt.
Die junge Katharina zieht neben ihm ein. Sie ist noch minderjährig, von zu Hause ausgezogen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei fühlt sie sich aber einsam und verlassen. Erich und sie finden zusammen, sie unterstützt ihn ihm Haushalt, kauft für ihn ein. Beide verbindet das Land Sibirien, jeden auf seine eigene Weise...
Der Roman ist toll geschrieben worden, mir gefällt die Schreibweise der Autorin ausgesprochen gut. Sie schmückt Szenen gerne aus, manchmal vielleicht etwas zu sehr, da hätte ich mir mehr Kürze gewünscht.. Man fühlt mit den beiden Hauptprotagonisten mit, sie kommen sympathisch rüber. Ganz im Gegenteil zu Erichs Tochter Irina, die empfand ich eher als ziemlich anstrengend. Besonders haben mir die Rückblenden in Erichs Vergangenheit gefallen, das war wirklich sehr spannend. Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten mit der wechselnden Erzählperspektive in jedem neuen Kapitel, da musste ich erstmal wieder sortieren, wo wir jetzt sind. Aber ich vergebe gerne 4 Sterne für diesen interessanten Roman.