die Kraft der leisen Töne

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sophia60 Avatar

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Der Roman "betrunkene Bäume" von Ada Dorian hat mir ausgesprochen gut gefallen:
in Poetischer Sprache, mit vielen Zwischentönen in den Beschreibungen erzählt sie die Lebensgeschichte des Biologen Erich, der als junger Mann auf einer Expedition in der sibirischen Taiga seine Liebe zu Wald und Bäumen, sowie zu seiner späteren Ehefrau Dascha entdeckt. Die Autorin führt uns hierbei in verschiedenen Zeitepochen; durch die eisigen und unwirtlichen Wälder Russlands bis in heruntergekommene Wohnhäuser im Deutschland heutiger Zeit. Sie konfrontiert uns mit dem Überlebenswillen eines russischen Obdachlosen und einer deutschen siebzehnjährigen Ausreißerin.
Geschickt werden die Erzählstränge miteinander verwoben, die Protagonisten werden glaubwürdig in ihrer Verzweiflung beschrieben, ungewöhnliche Freundschaften lassen uns Erstaunen und die leise Sozialkritik bringt uns zum Nachdenken.
Der Titel "betrunkene Bäume" ist eine wunderbare Metapher bezüglich der Entwurzelung von sowohl Erich, seiner Frau Dascha als auch von der jungen Katharina. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!