Rätselhafte Verbindungen

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mittelhessin Avatar

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Der inzwischen 80jährige Erich, dem das Alter inzwischen sehr zu schaffen macht und der auf Hilfe angewiesen ist, war in jungen Jahren in einem sibirischen Dorf in der Taiga, um ein besonderes Phänomen bei Bäumen zu untersuchen, welches auch dem Buch seinen Namen gegeben hat. Seine Wohnung im 5. Stoch eines Berliner Hochhauses kann er kaum noch verlassen.

Katharina, noch minderjährig, ist von zu Hause ausgerissen und schwänzt die Schule, nachdem ihr Vater beruflich nach Sibirien gegangen ist und sie sich mit ihrer Mutter komplett zerstritten hat. Auf der Suche nach einem Schlafplatz landet sie in Erichs Nachbarwohnung.

Erichs Tochter Irina würde ihren Vater am liebsten in einem Heim unterbringen, aber Erich weigert sich entschieden, seine Wohnung im Stich zu lassen, denn er führt seine Forschungen aus früheren Jahren im privaten Bereich weiter und hat in seinem Schlafzimmer einen ganzen Wald, den er sich aus Stecklingen herangezogen hat und von dessen Existenz außer ihm niemand etwas weiß. Er engagiert Katharina als Haushälterin und im Gegenzug für Ihre Dienste erzählt er ihr aus seiner Vergangenheit.

Der Roman ist phasenweise sehr einfühlsam und eindringlich geschrieben, mit wechselnden Erzählsträngen, die in der Gegenwart und in Erichs früherem Leben spielen. Besonders Erichs Charakter und seine Einsamkeit werden sehr gut herausgearbeitet, wohingegen Katharina eher farblos wirkt. Dennoch hat die ungewöhnliche Verbindung zwischen Erich und Katharina durchaus interessante Züge. Insgesamt hat mich das Buch nur zum Teil überzeugt, da verschiedene Passagen einfach zu langatmig und zu ereignislos waren.