Viele Wege führen nach Sibirien...

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kurzesocke Avatar

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Dieses Buch ist wunderbar flüssig geschrieben und hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Es laufen drei Erzählstränge nebeneinander her, aber ich hatte keine Problem, sie miteinander zu verknüpfen und die Zusammenhänge zu verstehen.
Erich liebt Bäume und zieht sie sogar in seiner Wohnung. Er ist alt geworden und alles fällt ihm schwerer. Früher einmal war er als Naturwissenschaftler in Sibirien unterwegs, wo er auch seine Frau kennenlernte. Im Rentenalter wollten beide zurück - er hielt sich nicht an dieses Versprechen und so ging sie allein und er vermisst sie sehr. Tochter Irina ist in Deutschland geblieben, sieht mit Sorge seine fortschreitende Demenz und möchte ihn in ein Heim geben.
Da kommt Katharina ins Spiel: kurz vor der Volljährigkeit reißt sie von zu Hause aus und kommt in der Wohnung neben Erich unter. Ihr Vater ist auf Montage in Sibirien tätig und sie sehnt sich sehr danach, ihn wiederzusehen. Erich bittet Katharina um Hilfe im Haushalt und nach und nach entdecken sie ihre gemeinsame Verbindung zu Sibirien.
Und dann gibt es da noch Wolodja, der ohne Geld und Unterkunft in Sibirien dahinvegetiert, nur begleitet von seinem Hund. Wolodja erhofft sich ein bisschen Geld für ein besseres Leben, als er von einem Naturwissenschaftler engagiert wird, den er durch die sibirische Taiga führen soll.
Und nach und nach erklärt sich die ganze Geschichte, was es mit den betrunkenen Bäumen auf sich hat und auch, warum Erich nicht nach Sibirien zurückkehren wollte.

Dieses Buch erzählt von den Wünschen und Träumen der Menschen und auch, daß sich am Ende alles fügt - vielleicht nicht für alle zum Guten, aber so ist das Leben eben. Ich liebe dieses Buch und empfehle es von Herzen weiter.