Gemischte Gefühle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ronya Avatar

Von

Bert hat es nicht leicht, im wahrsten Sinne des Wortes: Er ist 16 Jahre alt und wiegt 101 kg. Jeder Schultag ist gespickt mit Demütigungen. Seine alleinerziehende Mutter schleppt regelmäßig neue Kerle an, die ebenso schnell wieder verschwinden wie sie aufgetaucht sind. Den Vater bekommt er kaum zu Gesicht, und auch der herrische Großvater ist keine Unterstützung.
Eher zufällig kommt Bert auf die Idee, einen Nebenjob in einer Maskottchen-Agentur anzunehmen. Plötzlich ist er der Tiger Billy the Beast, und obwohl (oder gerade weil?) längst nicht alles glatt läuft, beginnen sich die Dinge zu verändern – nicht nur für Bert selbst, sondern auch für seine Familie und sein weiteres Umfeld.

Meine Gefühle für dieses Buch sind gemischt.
Die äußere Aufmachung finde ich ansprechend, ebenso den Schreibstil. Bert ist ein sympathischer Protagonist, der seine Geschichte mit einer fatalistischen Selbstironie erzählt, manchmal vielleicht ein wenig zu reflektiert für einen Sechzehnjährigen.
Über weite Strecken gelingt es dem Autor, ernsthafte Themen wie Mobbing, selbstzerstörerisches Verhalten und den Zerfall von Familien locker und unterhaltsam zu behandeln, ohne dass der Eindruck von Respektlosigkeit entsteht. Manchmal ist es dann aber doch ein bisschen zu viel Klamauk, vor allem während Berts Auftritten als Maskottchen.

Insgesamt handelt es sich aber um ein Buch, das für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen unterhaltsam sein kann und trotz seiner längst nicht immer realistischen Handlung die Botschaft enthält, dass Veränderungen nicht einfach, aber möglich sind. Daher spreche ich durchaus eine Leseempfehlung aus.