Weck den Tiger in dir!

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stmoonlight Avatar

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~ Cover ~

Das Cover wirkt ein wenig einfallslos, auch wenn die in die Höhe gestreckte Tigertatze gut zum Inhalt passt. Der auf alt getrimmte Schriftzug kann als Hommage an das Kostüm gelten, denn der Essotiger (Dieses Kostüm bekommt der Protagonist, wenn auch mit herausgeschnittenem Label.) ist längst kein Markenzeichen der Tankstellen mehr.

~ Inhalt ~

Bert ist 16 Jahre alt und alles andere als ein Fliegengewicht. Mit seinen 101 Kg wird er in der Schule ständig gemobbt. Als wäre sein Leben so schon nicht schwer genug schleppt seine Mutter ständig andere Männer von der Baustelle nach Hause, während sein Vater sich an junge Frauen heranmacht. Obwohl Bert’s Eltern längst getrennt sind, sitzt der Junge ein wenig zwischen den Stühlen. Außerdem hat der Teenager eine förmliche Sucht nach Schokoriegeln (bevorzugt Twix) und Gummitieren (bevorzugt Teufel) entwickelt. Seine Mutter, die auf Grund ihrer kalorienreichen Küche nicht ganz unschuldig an dem Kampfgewicht ihres Sohnes ist, sieht nicht ein ihm seine Zuckersucht zu finanzieren. Also sucht sich Bert einen Aushilfsjob als Maskottchen. Als „Billy“ soll er von nun an u.a. ein Eishockeyteam unterstützen. Blöd nur, wenn man noch nie in seinem Leben auf Schlittschuhen gestanden hat. Noch blöder, wenn man sich in eine Cheerleaderin verliebt, sich aber, auf Grund seines Aussehens, nicht ohne Kostüm zu ihr traut. Umso besser, dass bei jeder Stunde im Billykostüm auch die Kilos schmelzen.
Zusammenfassend lässt sich die Geschichte beschreiben wie etwa: Pubertierender Teenager mit Alltagsproblemen, findet durch einen Aushilfsjob als Maskottchen, seine erste Liebe, sein Selbstvertrauen und nicht zuletzt eine funktionierende Diät. Strenggenommen keine sehr tiefgründige Geschichte, doch der Autor hat sie sehr humorvoll verpackt, so dass der Leser hier schwer aus dem Lachen herauskommt.

~ Schreibstil ~

Durch den leichten Schreibstil lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen. Werden Wörter benutzt die der Leser evtl. nicht einordnen kann, so werden diese auch erklärt. Meist geschieht das in Form von Quizfrage á la Wer-wird-Millionär, was eine interessante Idee ist.

~°~ Fazit ~°~

Ein traurig-bitterer und lustig-aufbauender Roman ohne besonderen Tiefgang, aber mit einer großen Portion (möglicher) Wahrheit. Der Leser fiebert hier mit Bert und Billy gleichermaßen. Ein schöner „Zwischendurch-Roman“.