Schräg, spannend und gut.

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trinity 41 Avatar

Von

"Is it okay to kill somebody?" - "Of course my dear."
Mit diesen Sätzen beginnt das Buch. Sie klingen ungewöhnlich. Und genau so setzt sich das Buch auch fort.
Mit kurzen, klaren Sätzen, die manchmal aus nur einem Wort bestehen. Der Stil ist durchaus gewöhnungsbedürftig und polarisiert. Ich für meinen Teil fand es (nach einer gewissen Eingewöhnungsphase) super.

Das Buch handelt von Billy, einem jungen Mann, der Philosoph, Schotte und Killer zugleich ist. Von Billy, der zunächst in einem kleinen, schottischen Dorf aufwächst. Er wird dort vn Onkel und Tante großgezogen, weil seine Eltern an einer Überdosis verstorben sind.
Seine Familie lehrt ihn die Liebe zu den schönen Künsten, zu Musik und Philosophie. Letztere ist immer wieder Bestandteil von Billys Monologen und seiner Gedankenwelt.
Die dunkle Seite erschließt sich ihm spätestens mit 22 Jahren, als er anfängt, für das Familienunternehmen zu arbeiten - als Killer. Er begeht Auftragsmorde. Allerdings müssen die potenziellen "Opfer" bestimmte Voraussetzungen erfüllen, an die er sich peinlich genau hält.
Eines Tages unterläuft ihm aber ein Fehler und er tötet den Falschen... das Schicksal und die Geschichte nehmen ihren Lauf.

Die Story ist spannend und mitreißend. Der Aufbau des Buches war für mich unerwartet, weil ich nach der Leseprobe davon ausgegangen war, dass es um die Opfer und deren Background gehen wird. Und um den Verarbeitungsprozess, der in Billy stattfindet. Aber das trifft es nicht ganz.
Ich will nicht viel vorweg nehmen, nur so viel: das Ende kommt und ist sehr überraschend und gibt dem Ganzen eine völlig neue Bedeutung. Ich war begeistert.

Als Erzählperspektive wurde der Ich-Erzähler gewählt, was den Leser sofort ins Geschehen und damit ins Leben des Protagonisten eintauchen lässt. Seine Sicht der Dinge schockiert und fasziniert zugleich. Der recht abgehackte Erzählstil passt zum Innenleben des Erzählers. Zunächst wirkt das verwirrend und behindert den Lesefluss, passt aus meiner Sicht aber zur Intention des Autors.

Das Cover kommt cool und sonnig daher und ist von Palmenstränden und einem Elvis-Imitator geprägt. Die Schrift ist leicht durchbrochen, was ihr ein erodiertes Aussehen verleiht und zum Strand-Motiv passt. Der Einband lässt noch in keiner Weise auf den ungewöhnlichen Inhalt des Buches schließen.