Süffig wie schottischer Whisky

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tochteralice Avatar

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so liest sich dieses Buch über Billy, in dessen Adern selbstverständlich schottisches Blut fließt und der - obwohl elternlos aufgewachsen - in einen absolut hinreißenden Familienverbund eingebettet ist, dessen Säulen sein - wie sich erst in späten Jahren herausstellt - tänzerisch hochbegabter Onkel Seamus und seine Schnulzen liebende Tante Livi bilden - einfach köstlich, über sie und ihre Kinder, zu denen gefühlt auch Billy zählt, zu lesen. Eine Harmonie sondergleichen herrscht hier, doch Billy hat einen überaus eigentümlichen Job, den umstritten zu nennen die Untertreibung des Jahrhunderts wäre. Und es ist ein Familienunternehmen, innerhalb dessen er seine berufliche Position - wenn man dies so bezeichnen kann - bekleidet.

Ein witziger, spritzer, warmherziger und stellenweise doch auch kaltblütiger Roman, bzw. Krimi der besonderen Art, bei dessen Lektüre man doch immer wieder ganz schön schlucken muss. Denn es geht in gewisser Hinsicht um Rache und um Vergeltung, aber auf die charmanteste Art und Weise, die man sich vorstellen kann. Trotzdem fiel es mir schwer, diese Thematik einfach so anzunehmen und ich hatte immer mal wieder einen kleinen Kloß im Magen. Trotzdem ein Buch, dessen Gesamteindruck ein warmer und gleichzeitig ausgesprochen klarsichtig ist.

Besonders gut hat es mir gefallen, endlich mal den Unterschied zwischen Gutmenschen und guten Menschen erklärt zu bekommen und Sie können versichert sein, dass erstere dabei nicht allzu gut wegkommen! Diese Erläuterung werde ich mir jedenfalls hinter die Ohren schreiben! Ein tolles, immer mal wieder überraschendes Buch, dem es ein ganz kleines bisschen Pep und Transparenz an den entscheidenenden Stellen fehlt.