Wohin geht die Reise? Schließt sich der Kreis?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
wallerie0 Avatar

Von

Ist Billy tatsächlich so abgebrüht, eiskalt und teilnahmslos, wie die ersten Kapitel vermuten lassen? Eine völlig fremde Welt tut sich vor dem Leser auf, wenn er Billys Ausführungen lauscht, wenn er fast wie alltäglich darüber berichtet, was er tut, ohne dabei genau zu wissen, wieso eigentlich. Und auch das kann Realität sein. Er ist ein Auftragskiller, genau wie sein Onkel, bei dem er aufgewachsen ist; behütet und geliebt. An sich nichts besonderes, doch da ist auch immer wieder diese dunkle Seite an ihm, in seinem Leben und den Menschen, die ihn geprägt haben. Man ist hin und hergerissen, weiß lange nicht, wie man über ihn denken soll. Ausgleichende Gerechtigkeit wäre an sich nur sein eigener Tod, doch in der Hauptfigur steckt mehr, dies ahnt man in gleicher Weise – ein tiefgründiger, interessanter, ja, sympathischer Mensch, wenn da sein „Beruf“ nicht wäre. Eine Kontroverse. Es wird offenbar, wie vielschichtig ein Mensch sein kann und wie schwer es ist, diese Fähigkeitsspanne als Außenstehender rational und vor allem emotional einzuordnen. Dennoch hat er uns etwas Wichtiges voraus – er nimmt die Menschen wirklich so, wie sie sind, ist ehrlicher als manch anderer. Auf den ersten Blick ein gesunder Kopf und doch fortwährend unberechenbar. Billy strahlt zwar Sicherheit, aber auch Gefahr aus, ist hart im Nehmen und gleichzeitig sensibel. Doch diese Befremdlichkeit und das Unverständnis bezüglich eines Handelns wandelt sich allmählich doch in Sympathie. Er nimmt den Leser mit auf seine Reise nach Las Vegas. Skurrile Gestalten, Begegnungen von heiter bis makaber. Doch wohin geht seine Reise wirklich? Er vertraut sich uns an, beginnt, zu reflektieren, spricht über Gott und die Welt. Und genau das ist es, was den Leser fesselt, eine Spannung, die sich dem Leser erst allmählich erschließt.