Birne sucht Helene

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elohym78 Avatar

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"Birne sucht Helene" so fängt die allwöchentliche Kontaktanzeige von Paolo Birnbaum, genannt Paul an. Vorsichtshalber hat er diese schon mal für ein Jahr gebucht, denn man kann ja nie wissen. Sein Leben plätschert vor sich hin, ohne nennenswerte Auf und Abs; arbeiten gehen in der KFZ-Zulassungsstelle, Goldfische und Schildkröte versorgen und natürlich seinen besten Freund und Leidensgenossen Andy. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Paul das Kochen für sich entdeckt! Plötzlich rennen die Frauen ihm die Bude ein, doch die eine - Eli - kann er nur kurz beeindrucken. Bis zu dem Moment, wo er der passionierten Vegetarierin sein Weinendes Lamm vorsetzt. Alles scheint verloren. Oder doch nicht?

Das Cover zeigt eine Zeichnung von dem Kölner Dom, ein paar Wölkchen, Luftballons und einer Katze. Das Foto einer Frau ist eingefügt. Zusammen mit dem Klapptext sprach es mich leider nicht an, da es für mich den Anschein eins 0815 Frauenromans hat.

Carsten Sebastian Henn hat einen sehr unterhaltsamen Roman geschrieben! Seine Protagonisten sprühen vor kölsche Lebenslust und reißen den Leser förmlich mit. Es werden zwar alle klassischen Klischees erfüllt, von der erotischen Männerverschleißerin, dem Schwulen, dem typischen Beamten, dem Matcho, aber auf eine nette und unterhaltsame Art. Der Schreibstil lässt einem das permanente Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht kommen. An einigen Stellen war die Handlung zwar vorhersehbar, aber durch die teils spöttische, teils ironische Ausarbeitung seiner Charaktere, kann man dies dem Autor nicht übel nehmen. Sehr gut gefallen haben mir auch die spritzigen, teils bissigen Prologe.

Das einzige Manko für mich war, dass dem Buch ein kleiner, ernsthafter Hintergrund gefehlt hat. Das wäre das i-Tüpfelchen in einem ansonsten abgerundeten und unterhaltsamen Roman gewesen.

Mein Fazit: Ein absolut lesenswerte Buch, welches zum Schmunzeln verleitet und Spaß garantiert! Ganz nach dem kölsche Motto: Et kütt wie et kütt und et is noch immer jut jejange.