Zuckersüßes Dessert

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buchina Avatar

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Typischer Frauenroman? Ja. Zwei Unglückliche suchen die große Liebe, dabei ist sie ganz nah. Auch wenn die Geschichte nicht neu und außergewöhnlich ist, der Roman ist sehr lesenswert. Besonders gut gelungen ist das Zusammenspiel des Inhaltes mit dem Aufbau des Buches. So beginnt jedes Kapitel, mit der Zeitungsanzeige von Paul, dem unglücklichen Protagonisten. Diese ist immer eine kleine Zusammenfassung seines Gefühlslebens des vorhergehenden Kapitels, ganz wunderbar geschrieben.  Auch die Verbindung, die Liebste durch Kochen zu finden und zu halten ist nicht neu, passt aber ganz wunderbar zur Geschichte.

Die Charaktere sind liebenswert. Gerade Paul erwärmt das Herz jeder Frau. Besonders wenn zu lesen ist, dass er durch Kochen und das Lesen von Frauenzeitschriften Frauen besser verstehen will. Dazu hat er noch lustige Haustiere und zieht sich langweilig an. Also ein Typ, der die richtige Frau dringend braucht. Eli, sieht gut aus, hat einen schwulen besten Freund und Pech mit Männern und Autos. Das mit den Autos ist aber ihr Glück, denn so lernt sie Paul kennen, der in einer Kfz-Zulassungsstelle arbeitet. Schon an der kurzen Beschreibung sind die vielen Klischees zu erkennen. Zwischendurch hat mich das sehr an eine typische amerikanische Liebeskomödie erinnert. Schade ist, dass vor allem die Nebendarsteller sei es der Traumprinz von Eli oder der beste Freund von Paul nur so von Klischees strotzen. Da wäre ein bisschen weniger mehr gewesen. Der Humor des Romans ist aber sehr gut, ein paar Mal musste ich sehr lachen. Vor allem der Sarkasmus der Protagonisten ist genau meine Art von Humor.

Neben den beschrieben Köstlichkeiten, inklusive der drei angehängten Rezepte, spielt die Stadt Köln auch eine wichtige Rolle (wie auch am Cover zu erkennen). Ich vermute, dass Nicht-Kölner viele lustige Szenen nicht verstehen werden.

Das ist ein kurzweiliger, aber sehr lustiger Roman, der durch die sympathischen Charaktere und der guten Beobachtungsgabe des Autors auffällt. Manchmal konnte ich nicht glauben, dass der Autor ein Mann ist. Denn welchen Mann fällt schon auf „dass die Servietten der Eisdielen rauer waren als das Klopapier in Jugendherbergen“. Genau richtig für einen schönen Nachmittag auf dem Balkon.