Überbordender Kinderwunsch

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Maxi ist 44 Jahre alt und im Grunde ist in ihrem Leben nichts so, wie sie es sich erträumt hat - das Medizinstudium ist am NC gescheitert, ihre Langzeitbeziehung hat Thomas für eine jüngere Frau beendet und ihr unerfüllter Kinderwunsch bringt sie regelmäßig um den Schlaf. Ist es zu spät, noch glücklich zu werden?

Nach der Leseprobe habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, weil mir das Konzept und der humorvolle Stil gefielen. Meine Erwartungen wurden leider etwas enttäuscht. Maxi als Protagonistin war mir im Verlauf des Romans nicht mehr ganz so sympathisch wie am Anfang. Am meisten hat mich gestört, dass sie meiner Meinung nach nicht altersgerecht dargestellt wurde - so wie die meisten der Charaktere: Maxi selbst wirkt eher wie eine jüngere Frau um die 30, in ihrer Naivität zum Teil noch jünger; ihre jugendlichen Tagebucheinträge eher kindlich; ihre 21-jährige Nichte Summer eher wie 14 usw. Das kann aber auch an dem etwas zu gewollten Humor liegen.
Auch die Geschichte, die mir als Konzept gut gefallen hat, ist mir persönlich etwas zu sehr ins absurde abgedriftet. Ich schätze, es treffen einfach übernatürlich viele alltagsferne Charaktere und Situationen aufeinander.
Insgesamt hatte ich mir wohl erhofft, dass das Thema unerfüllter Lebensträume mit einer der beiden Lösungen "Erkennen, was man stattdessen alles tolles hat"/"Sein Glück endlich selbst in die Hand nehmen" mehr im Vordergrund steht.

Ich persönlich hatte also nach der Leseprobe andere Erwartungen. Der Schreibstil ist aber sehr flüssig, sodass das Buch trotzdem schnell weggelesen war. Ich kann mir vorstellen, dass man mit anderen Erwartungen aber auch Gefallen an diesem Roman finden kann.