Aufarbeitung der eigenen Vergangnheit

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leipzigermissmarple Avatar

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Um es vorab zu sagen: Meistens finde ich die Buchcover aus dem Diogenes-Verlag eher langweilig, dafür mag ich das Format dieser Bücher aber sehr. Sie liegen einfach gut in der Hand.

Mit „Bis die Sonne scheint“ reisen wir zurück in die BRD der 1980er Jahre. Der Protagonist Daniel steht kurz vor der Konfirmation und wünscht sich sehnlichst einen neuen Anzug. Leider wird das nicht lange sein größtes Problem bleiben, denn zu Hause verändert sich alles. Der Vater liegt nur auf der Couch, die Mutter strickt den lieben langen Tag und die geplante Konfirmationsfeier wird immer mehr gekürzt. Das Geld fehlt immer mehr und Daniels Jugend wird immer komplizierter. Gut, dass da zumindest noch Zoe ist..

In dem autobiografischen Roman verarbeitet der Autor seine Familiengeschichte, was einen beim Lesen das ein oder andere Mal schlucken lässt, wünscht man sich doch, die beschriebenen Szenen wären nur ausgedacht.
Mit dem Buch holt der Autor Dinge ans Tageslicht, die eigentlich verborgen bleiben sollten, schließlich musste der Schein immer gewahrt bleiben…

Der Roman ist sicherlich kein Must Read, aber ich würde ihn dennoch empfehlen.