Autobiographisch
Den Klappentext und auch die Leseprobe verstand ich so, dass ich eine heitere, leichte Geschichte über eine etwas chaotische Familie zu erwarten hätte.
Nach etwa der Hälfte des Buches war ich mir nicht sicher, in welche Schublade ich "Bis die Sonne scheint" einordnen sollte.
Tragische Familiensaga? Ein Stück Zeitgeschichte von ca. 1900-1985?
Heiter und lustig ist das Buch jedenfalls nicht! Eigentlich sogar ziemlich dramatisch: Daniel, der Protagonist, leidet unter dem Geldmangel seiner Eltern. Für ihn fällt sogar die lang ersehnte Schulreise nach Frankreich aus, wo er seinen französischen Freund hätte wiedersehen können. Und er soll seine 500 Mark Konfirmationsgeld seinen Eltern leihen (das Geld sieht er wohl nie wieder).
Wir lernen auch die Lebensgeschichte zwei Generationen davor kennen. Wie zwei Schwestern (eine davon seine spätere Großmutter) unter dem furchtbaren Vater leiden, irgendwie durch den zweiten Weltkrieg kommen und später Familien gründen. Während die eine Schwester in Amerika das große Glück und einigermaßen Wohlstand findet, kämpft sich die andere hier in Westdeutschland darum, halbwegs den Kopf über Wasser zu halten.
Die Detaillierten Beschreibungen von alltäglichen Dingen (Straßenatlas auf den Knien!), Luxusausstattungen im Auto wie elektrische Fensterheber und Kassettendeck, selbst die Farben von Stoffen, Mustern und Innenausstattung im Haus geben ein herrliches Bild einer längst vergangenen Zeit und eine diffuse Erinnerung an die 80ger Jahre.
Hat mir das Buch gefallen? Durchaus! Die Perspektive einer "fast normalen Familie" (Klappentext-Zitat) in der Zeit gerade so vor meiner eigenen ist durchaus spannend zu lesen. Daniels Familie verliert auch nie so wirklich die Hoffnung, selbst dann nicht, als ihr Haus gepfändet werden soll. Sie beweist eine faszinierende Resilienz (der Vater gab seinen sicheren Beamtenjob auf zugunsten einer fixen Idee nach der anderen).
Und völlig überraschend eröffnet Christian Schünemann im Nachwort, dass dieser Roman starke autobiographische Einflüsse hat. Womit sich auch das Rätsel löst, welchen Genres dieses Buch angehört.
Nach etwa der Hälfte des Buches war ich mir nicht sicher, in welche Schublade ich "Bis die Sonne scheint" einordnen sollte.
Tragische Familiensaga? Ein Stück Zeitgeschichte von ca. 1900-1985?
Heiter und lustig ist das Buch jedenfalls nicht! Eigentlich sogar ziemlich dramatisch: Daniel, der Protagonist, leidet unter dem Geldmangel seiner Eltern. Für ihn fällt sogar die lang ersehnte Schulreise nach Frankreich aus, wo er seinen französischen Freund hätte wiedersehen können. Und er soll seine 500 Mark Konfirmationsgeld seinen Eltern leihen (das Geld sieht er wohl nie wieder).
Wir lernen auch die Lebensgeschichte zwei Generationen davor kennen. Wie zwei Schwestern (eine davon seine spätere Großmutter) unter dem furchtbaren Vater leiden, irgendwie durch den zweiten Weltkrieg kommen und später Familien gründen. Während die eine Schwester in Amerika das große Glück und einigermaßen Wohlstand findet, kämpft sich die andere hier in Westdeutschland darum, halbwegs den Kopf über Wasser zu halten.
Die Detaillierten Beschreibungen von alltäglichen Dingen (Straßenatlas auf den Knien!), Luxusausstattungen im Auto wie elektrische Fensterheber und Kassettendeck, selbst die Farben von Stoffen, Mustern und Innenausstattung im Haus geben ein herrliches Bild einer längst vergangenen Zeit und eine diffuse Erinnerung an die 80ger Jahre.
Hat mir das Buch gefallen? Durchaus! Die Perspektive einer "fast normalen Familie" (Klappentext-Zitat) in der Zeit gerade so vor meiner eigenen ist durchaus spannend zu lesen. Daniels Familie verliert auch nie so wirklich die Hoffnung, selbst dann nicht, als ihr Haus gepfändet werden soll. Sie beweist eine faszinierende Resilienz (der Vater gab seinen sicheren Beamtenjob auf zugunsten einer fixen Idee nach der anderen).
Und völlig überraschend eröffnet Christian Schünemann im Nachwort, dass dieser Roman starke autobiographische Einflüsse hat. Womit sich auch das Rätsel löst, welchen Genres dieses Buch angehört.